Man kann von "365 Days" und seinen Nachfolgern halten, was man will: Erfolgreich ist diese Trilogie für Netflix gewesen. Die drei Filme basieren auf einer polnischen Romanreihe und somit stand schon lange fest, dass es auch beim Streaminganbieter auf drei Teile hinauslaufen und beivdenen bleiben wird. Aber die mehr als nur kritisch betrachtete Liebesgeschichte um Laura und ihren Entführer Massimo dürfte des Erfolges wegen Netflix durchaus dazu verführen, über eine Fortsetzung nachzudenken. Wäre das realistisch?

Ein großer Verweis darauf, dass Netflix im Hintergrund schon Möglichkeiten für einen vierten Teil gegeben sieht, liegt im Ende des letzten Films der Reihe: "365 Days 3 – Noch ein Tag" endete nämlich anders als die dritte Romanvorlage. Während die ein klares und endgültiges Finale hat, endete der Film offen. Die letzte Szene zeigte Laura am Strand mit Massimo, als sie fest entschlossen war, sich von ihm zu trennen, um stattdessen mit ihrem neuen Freund Nacho zusammenzukommen. Doch der Film brach ab, ehe Laura dies formulieren konnte. Klar: Hier wurde absichtlich ein halboffenes Ende hinterlassen, um in einem eventuellen vierten Teil die Reihe weiterzuführen.

Doch es sprechen auch Argumente gegen eine Fortsetzung: Dass Netflix mit den Schauspielern bereits Vertragsverhältnisse für einen vierten Teil geschlossen hat, ist eher unwahrscheinlich. Diese Hürde, insbesondere die Verfügbarkeit der Darsteller, müsste erst einmal genommen werden. Und dann sieht Netflix sich schon seit dem ersten Teil immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt. Den "365 Days"-Filmen wird etwa vorgeworfen, frauenverachtend und gewaltverherrlichend zu sein.

Gut möglich, dass sich der Streaminganbieter nach der abgeschlossenen Trilogie dieser Kritik nicht weiter aussetzen will. Entscheidend wird sicherlich sein, wie erfolgreich insbesondere der dritte Film bei Netflix abgeschnitten hat, doch verlässliche Zahlen gibt der Anbieter nur selten raus. Alle drei "365 Tage"-Filme stehen rund um die Uhr bei Netflix zur Verfügung.