Märchen stehen zur Zeit hoch im Kurs in Hollywood: Ob "Hänsel und Gretel", "Schneewittchen" oder "Rotkäppchen" - Verfilmungen der gesammelten Erzählungen der Gebrüder Grimm lassen die Kinokassen klingeln.

Regisseur Bryan Singer ("X-Men", "Operation Walküre") hat jetzt ein Märchen aus Cornwall zur Vorlage seines neuen Films gemacht. "Jack the Giant Killer" beschreibt die Geschichte des einfachen Bauernjungen Jack (gespielt von Shooting Star Nicholas Hoult, "About a Boy"), der ganz klassisch nicht nur mit einer Unmenge von Riesen zu kämpfen hat, sondern auch noch das Herz einer schönen Prinzessin erobern will.

TV SPIELFILM An der Seite von Ewan McGregor kämpfen Sie in "Jack the Giant Killer" nicht nur gegen Riesen, sondern müssen auch auf einer gigantischen Bohnenstange ihren Mann stehen. Wir hoffen, Sie sind schwindelfrei?

NICHOLAS HOULT
Während der Dreharbeiten habe ich wirklich viele Stunden in luftiger Höhe verbracht. Zum Glück war ich mit vielen Seilen abgesichert, wenn ich mich von der riesigen Bohnenstange abseilen musste.

Wieviel des Buchs steckt noch im Film?

NICHOLAS HOULT
An einigen Stellen wurde das Drehbuch aus dramaturgischen Gründen geändert, aber alles in allem erzählt es das altbekannte Märchen. Es ist Jacks Schuld, dass den Riesen ein Weg aus ihrer Welt in die Welt der Menschen geöffnet wurde, und jetzt liegt es an ihm, einen Krieg zu verhindern.

Warner Bros. Pictures

Der hängende Jack im fertigen Film: Nicholas Hoult in "Jack and the Giants"

Warum haben Märchenverfilmungen in Hollywood derzeit Hochkonjunktur?

NICHOLAS HOULT
Es sind zeitlose Geschichten, die jeder kennt. Oft sind sie düster und lassen sich hervorragend auf die Leinwand bringen. Außerdem erwecken sie unsere Phantasie und trnasportieren uns in eine andere Welt.

Was hat Ihnen Regisseur Brian Singer mit auf den Weg gegeben, um Jack zu verkörpern?

NICHOLAS HOULT
Jack ist ein guter Junge und soll das Publikum gleich von Anfang an für sich einnehmen. Der Film beginnt mit einer Rückblende, die ihn als Kind zeigt, und es gibt keinen Zweifel, dass er immer nur das Beste für seine Umwelt will. Er ist Optimist und Träumer und hat es nicht immer leicht, weil ihm viele Menschen in seiner Umgebung ständig Steine in den Weg legen.

Eine Produktion mit einer Unmenge an Special Effects kennen Sie ja schon von ihrer Rolle in "Kampf der Titanen". Schränkt Sie das bei der Schauspielerei ein?

NICHOLAS HOULT
Es ist einfach ein zusätzlicher Aspekt bei den Dreharbeiten. Der Unterschied ist, dass die Szenen am Ende oft so aussehen, dass ich mich kaum daran erinnern kann, in ihnen gespielt zu haben. Das Filmen dauert viel länger.

Vermissen Sie manchmal, quasi "nackt" auf der Theaterbühne zu stehen, und völlig effektfrei drauf loszuspielen?

NICHOLAS HOULT
Das fehlt mir auf jeden Fall. Es ist eine ganz andere Art der Darstellung, wenn der Vorhang aufgeht und man versuchen muss, das Theaterpublikum in Echtzeit in seinen Bann zu ziehen. Dabei schüttet der Körper wahnsinnig viel Adrenalin aus. Ich will in Zukunft auch wieder öfter Theater spielen.

Der Film wird nicht nur in 3D gezeigt, sondern wurde auch so gefilmt. Was bedeutet das für Sie als Schauspieler?

NICHOLAS HOULT
Es entschleunigt die Dreharbeiten, weil die Schauspieler den technischen Anforderungen Tribut zollen und länger warten müssen. Dafür sind einfach großartige Effekte möglich, die es bis dato noch nicht gab. Es hat alles sein Gutes und sein Schlechtes.

Interview: Henrik John Hohl