The Overnight: Einladung mit gewissen Vorzügen

Erinnerung aktivieren

Originaltitel: The OvernightUS | 2015 | 79 Min.

Komödie

Kaufen

Leihen

Filmab 7,99€

Filmab 3,99€

Bewertung der Redaktion:

Erfrischend unkonventionelle Beziehungskomödie, in der sich schmerzvolle Reflexionen und skurrile Enthüllungen unterhaltsam die Waage halten

IMDb-Bewertung: 6,1 von 10

Während eines aus dem Ruder laufenden Abendessens lernen zwei flüchtig bekannte Paare, was es heißt, glücklich zu sein und sich selbst bedingungslos zu lieben

Zum sexuellen Höhepunkt kommen Alex (Adam Scott) und Emily (Taylor Schilling) nur getrennt, und Bekanntschaften zu schließen fällt dem zurückhaltenden Paar in der neuen Heimat Los Angeles auch nicht gerade leicht. Wie gut, dass beide eines Tages auf dem Spielplatz von dem geschwätzigen Kurt (Jason Schwartzman) angesprochen und von ihm zu sich und seiner Frau Charlotte (Judith Godrèche) nach Hause eingeladen werden. Was jedoch wie ein ungezwungenes Abendessen mit oberflächlichen Plaudereien, Kindern und Drinks beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem schrägen Happening samt Nacktbaden und analer Kunst.
Erstaunlich offenherzig geben sich die TV-Stars Adam Scott („Parks and Recreation“) und Jason Schwartzman („Mozart in the Jungle“, „Bored to Death“) in dieser smarten Beziehungskomödie. Weniger aufgrund ihrer aufsehenerregenden Penisprothesen, sondern vielmehr dank ihrer Bereitschaft, sich vollkommen aufeinander einzulassen. Die spleenige Unsicherheit ihrer Figuren dürfte so manchem Mann bekannt vorkommen.
Aber auch ihre weiblichen Co-Stars Taylor Schilling („Orange Is the New Black“) und Judith Godrèche („Das Schmuckstück“) können sich sehen lassen. Wenn zum Beispiel Emily und Charlotte bei einem spontanen Ausflug ihrer körperlichen Einsamkeit entfliehen wollen, wird der Zuschauer unfreiwillig zum genüsslichen Voyeur.
Peinlich oder platt wird es dabei trotz der eingestreuten Anzüglichkeiten nie. Dafür sorgen einerseits die unbekümmerten Dialoge und launigen Absurditäten (Stichwort: Milchpumpe) sowie andererseits die überraschend verlaufende Story samt ihrer nah am Leben geschriebenen Charaktere. So versprüht selbst das auf den ersten Blick befremdliche Gruppenkuscheln am Ende eine Intimität, die frei von Scham und moralischen Zwängen ist. Was zählt, ist das persönliche Glück mit Menschen, denen man ohne Einschränkung vertraut. Und sei es auch nur für einen Moment.