Unschuldig – Der Fall Julia

DE, AT | 2024 - 2024

Doku & Reportage

Bewertung:

Vielschichtige Charakterstudie eines zerrütteten Dorfs

Fünf Jahre Gefängnis, nun Freispruch: Doch im Dorf glauben noch immer alle, dass Lehrerin Julia ihren Schüler Felix ermordet hat.

Julia Brandt kann es noch immer nicht fassen, dass sie wieder am Strand stehen und den Wind in den Haaren spüren darf. Fünf Jahre saß die Lehrerin im Gefängnis, weil sie ihren 16-jährigen Schüler Felix verführt und getötet haben soll. Aber ein neuer Beweis deutet auf ihre Unschuld und hat das Gericht dazu bewogen, sie freizusprechen.

Julia muss jedoch schnell erkennen, dass sie nicht da weitermachen kann, wo sie vor fünf Jahren aufgehört hat: Ihr Ex-Mann Jan hat eine Neue; außerdem will die Rektorin ihrer alten Schule sie nicht wieder einstellen, weil noch immer nicht geklärt ist, ob Julia eine Affäre mit dem minderjährigen Felix gehabt hatte. Zudem ist dessen Vater fest von Julias Schuld überzeugt und beginnt eine Hetzkampagne. Währenddessen eröffnet Kommissar Kauth neue Ermittlungen, um den wahren Mörder von Felix zu finden…

Dass er dabei mit dem toten Jungen und seiner ebenfalls verstorbenen Partnerin spricht, was der Handlung eher im Weg steht, ist das einzige Manko in diesem ansonsten schlüssig und spannend erzählten Krimidrama. Das Drehbuch von Florian Oeller (Grimme-Preis für „Polizeiruf 110 — Sabine“) fokussiert sich dabei ganz auf den Umgang der Figuren mit Julias Freispruch und ihren Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben, was den Film angenehm von den üblichen Samstagskrimis unterscheidet.