Ein Jahr auf unserer Erde

Im Herbst heißt es für viele Tierarten: Vorräte sammeln. Die Backenhörnchen in Nordamerika, die keinen Winterschlaf halten, lesen ohne Unterlass auf und versuchen, ihre Vorräte vor Dieben zu schützen. Bären hingegen müssen sich vor dem Winter Speck anfressen. Als sich die Grizzlybärin in Nordamerika auf den Winterschlaf vorbereiten will, steht sie jedoch vor vereisten Flüssen und kann für sich und ihren Nachwuchs keinen Lachs fangen. Glücklicherweise fällt der erfahrenen Bärin eine schlaue Lösung ein. Während die Tiere auf der Nordhalbkugel mit eisigen Temperaturen und Schnee herausgefordert werden, sorgt der Herbst auf der Südhalbkugel für Erleichterung, denn dort wird es nun wieder wärmer und heller. Ein hungriger Königspinguin am Südpol steht trotzdem vor einem Problem: Die Schwertwale vor der Küste warten nur darauf, einen unerfahrenen Pinguin zu erwischen. Auch ein neun Monate alter Elefant in Simbabwe muss sich der Härte des Lebens stellen. Während seiner ersten großen Dürre gilt es, die verlängerten Wege bis zur nächsten Wasserstelle durchzuhalten.

Wenn auf der Nordhalbkugel die ersten wärmeren Sonnenstrahlen die Pflanzen zum Wachsen und Blühen bringen, steht die Gepardenmutter in der kenianischen Savanne und findet keine Beute. Wo bis vor Kurzem noch Gnus und Gazellen grasten, herrscht in der Trockenzeit gähnende Leere. Auf der Südhalbkugel bereiten sich Königspinguine auf die kalte Jahreszeit vor. Martha Holmes erzählt in vier Episoden, wie der Stand der Sonne an 60 verschiedenen Orten der Welt das Leben der Tiere und Pflanzen prägt, und fasst die wundersamen Naturbilder in Worte. Die Protagonisten sind einige Tierfamilien: Geparden in der Savanne Masai Mara in Kenia, Tibetfüchse auf der tibetanischen Hochebene, Königspinguine und Lederschildkröten am Strand von Trinidad.