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Zweite Staffel "Loki": Marvel findet zurück zu alter Stärke

Sie haben zwar keine Zeit: Aber Mobius (Owen Wilson, links) und Loki (Tom Hiddleston) gönnen sich auf ihrer Weltrettungsmission manchmal eine Pause in der Bürokantine.
Sie haben zwar keine Zeit: Aber Mobius (Owen Wilson, links) und Loki (Tom Hiddleston) gönnen sich auf ihrer Weltrettungsmission manchmal eine Pause in der Bürokantine. © 2023 Marvel

Bei Disney+ startet am 6. Oktober die zweite Staffel von "Loki" – und damit endlich mal wieder eine Marvel-Produktion, die sich lohnt.

Foto: © 2023 Marvel, Die Zeit brennt: Mit einem Quälgeist kommt die Marvel-Magie zurück

Immerhin gibt es jetzt einen Namen für das, was Loki im Multiverse widerfährt. Der wieder von Tom Hiddleston gespielte Gott des Schabernacks leidet unter einer Zeitzerrung, einem Phänomen, das es eigentlich nicht gibt und das schon gar nicht abgestellt werden kann. Trotzdem wird der asgardischen Quälgeist in der zweiten Staffel seiner eigenen Marvel-Serie ab 6. Oktober beim Streamingdienst Disney+ durch Vergangenheit und Gegenwart gezerrt. Und sein Kumpel Mobius (Owen Wilson) von der Time Variance Authority (TVA) kann dabei erst einmal nur hilflos zuschauen.

Das ist zwar alles wieder ziemlich verwirrend, aber dem Publikum hat ja schon die erste Staffel - zu Recht - gefallen. "Loki" ist die meistgesehene Marvel-Serie auf Disney+ und ein zentraler Teil des großen Multiverse-Erzählbogens, den die Comic-Schmiede mit den aktuellen Kinofilmen und TV-Serien spannt. Um darin den Überblick zu behalten, brauchen selbst Marvel-Fans mittlerweile fast schon einen Doktortitel.

Sechs neue Folgen "Loki"

Foto: © 2023 Marvel, Die Zeit brennt: Mit einem Quälgeist kommt die Marvel-Magie zurück

In den sechs Episoden jedenfalls müssen sich Raum und Zeit irgendwie wieder vereinen. Daran haben nicht zuletzt Loki und Mobius (Owen Wilson) ein Interesse. Denn was Loki auf schmerzhafte Weise auf seinen unfreiwilligen Zeitreisen erfährt: Es steht nichts zwischen der Welt und ihrer kompletten Zerstörung. Zumindest nicht mehr viel.

Verhindern lässt sich die Apokalypse nur, wenn Loki und Mobius zusammenarbeiten. Der eine ein Mann der Tat und vielen Worte. Der andere einer, der es vorzieht, mit Intellekt und Bedacht vorzugehen. Auf hübschen Ausflügen in historische Settings treffen sie als Freund und Feind alte Bekannte wieder: die Loki-Variante Sylvie (Sophia Di Martino) etwa, Ravonna Renslayer (Gugu Mbatha-Raw) und Hunter B-15 (Wunmi Mosaku). Neu dabei und ein absoluter Gewinn ist Techniker Ouroboros (Oscar-Gewinner Ke Huy Quan, "Everything Everywhere All at Once"), den alle nur OB nennen: Er hält nicht nur die TVA im Keller am Laufen, sondern schafft es mit seiner nerdig-sympathischen Art, Loki und Mobius jede Szene zu stehlen.

Marvel-Magie mit Limettenkuchen

Foto: © 2023 Marvel, Die Zeit brennt: Mit einem Quälgeist kommt die Marvel-Magie zurück

An der Oberfläche ist die neue "Loki"-Staffel erneut eine mehr oder weniger klassische Detektivgeschichte: charmant, mit Verve erzählt und immer wieder von grandiosem Quatsch aufgelockert. Allein die kleine Philosophielektion über den Limettenkuchen, den sich Loki und Mobius gönnen, ist die pure Erleuchtung.

Doch es steckt natürlich mehr in der Serie, die zu den besten im MCU gehört und endlich wieder diese spezielle Art von Marvel-Magie versprüht, die zuletzt etwas abhandengekommen war. Mit zerknirschtem Humor nehmen sich Loki, Mobius, Sylvie und Co. größeren Problemen an. Ging es in der ersten Staffel um die unheilvolle Bündelung von Judikative und Exekutive in einer Behörde, stehen nun die Selbstbestimmung und die Kosten einen geregelten Ablauf von Zeit und Geschichte auf dem Prüfstand. Oder anders ausgedrückt: Wie viel Sicherheit wollen wir uns leisten, wenn der Preis dafür die Freiheit ist? Eine Freiheit übrigens, die von einem Schurken bedroht wird, der zuletzt schon einige Male im Multiversum auftauchte ...

Das Original zu diesem Beitrag "Zweite Staffel "Loki": Marvel findet zurück zu alter Stärke" stammt von "Teleschau".