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"Wer wird Millionär"-Abräumer wird zum "Champion der Herzen"

Es ist die Hölle, hier zu sitzen! Phillip Hohenberger ging bei Günther Jauch im Finale der 3 Millionen Euro Woche durch ein Wechselbad der Gefühle.
"Es ist die Hölle, hier zu sitzen!" Phillip Hohenberger ging bei Günther Jauch im Finale der "3 Millionen Euro Woche" durch ein Wechselbad der Gefühle. RTL / Stefan Gregorowius

"Es ist die Hölle, hier zu sitzen!" Wenn ums große Geld gezockt wird, ist's nicht der pure Spaß. Das durften die Final-Kandidaten der "3 Millionen Euro Woche" von "Wer wird Millionär?" (RTL) erfahren. Immerhin: Einem "Champion der Herzen" war ein Happy End vergönnt.

Auch am Jahresbeginn kann es schon große Happy Ends geben. Jedenfalls erlebte Phillip Hohenberger ein solches. Der sympathische Polizist aus Berlin räumte im Finale der "3 Millionen Euro Woche" bei "Wer wird Millionär?" die Rekordsumme des Abends ab. Angesichts von 150.000 errätselten Euro brachen bei dem Kandidaten alle Dämme. Seine Tränen des Glücks rührten nicht nur Moderator Günther Jauch, das ganze Studio schien mitfühlend in sich hineinzuschniefen. Dabei hatte der Abend für Hohenberger eher qualvoll begonnen: "Es ist die Hölle, hier zu sitzen", stöhnte er ob des Drucks auf dem "heißen Ratestuhl".

Insgesamt 17 Kandidaten hatten sich in den vier Vorrundenshows durch das erfolgreiche Klettern bis zum 16.000-Euro-Frage für das Finale qualifiziert, letztlich ließen sich fünf von Ihnen von Günther Jauch mit Angeboten für Garantiesummen nochmals ins Raterampenlicht locken. Aber nicht für alle ging es so gut aus wie für Höhenberger, den "Champion des Geldes und der Herzen".

Royales Drama der anderen Art bei "Wer wird Millionär?"

Sebastian Klinke hatte in der Vorrundenshow 64.000 Euro erquizzt. Die von Jauch gebotene Garantie von 15.000 war ihm zu gering. "Wir brauchen eine Waschmaschine, da reichen die nicht", meinte er. Außerdem habe ihm seine Frau vom Zocken dringend abgeraten. Das könnte Ärger geben, denn plötzlich - es war eine Mischung aus "Halb zog ihn Jauch, halb sank er hin" - fand er sich doch auf dem Ratestuhl wieder. Vielleicht ja, weil er sein Versprechen wahr machen wollte: Für den Fall, dass er die drei Millionen abräumen sollte, wollte er sich einen selbst gefertigten Günther-Jauch-Stempel auf beide Po-Backen drücken lassen. Jauch: "Schön, aber wenn, dann gleich hier in der Sendung."

Klinke startete gut, riet sich über die Beatles, das Szegediner Gulasch und die neue "Tagesthemen"-Moderatorin Jessy Wellmer bis auf 20.000 Euro empor. Dann ging es darum, wer zur Zeit der Krönung von Queen Elizabeth II. im Amt war: Konrad Adenauer als Kanzler, Helmut Schön als Bundestrainer, Walter Scheel als Bundespräsident oder Wojtila als Papst. Und ein völlig neues royales Drama nahm seinen Lauf.

Günther Jauch warnt – vergeblich

Klinke unterliefen gleich mehrere Fehler. Erstens ordnete er das Krönungsjahr der Queen falsch ein. "Das war während des Zweiten Weltkriegs." War es nicht, sondern erst 1952. Zudem vermutete er, dass Helmut Schön bereits in Weltkriegszeiten Fußballbundestrainer wurde. Tat er nicht - er löste erst 1964 Sepp Herberger ab. Um das Ratekind endgültig im Brunnen zu versenken, hörte Klinke nicht auf den Tipp von Jauch, der recht deutlich mit dem Zaunpfahl Richtung Joker winkte. Klinke überlegte auch erst über seine Telefonjoker, hörte dann aber auf eine innere Stimme: "Die werden mir alle drei sagen, 'Du weißt es doch'!"

Aber Bauchgefühle sind nicht immer richtig. Klinke entschied sich für "Helmut Schön" und musste dann erfahren, dass doch "Konrad Adenauer" die richtige Antwort war - und seine 64.000 Euro waren drastisch auf 16.000 reduziert. "Sie können sich trotzdem sehen lassen an ihrer Schule", tröstete Jauch den Lehrer.

Ein Kaffee für Günther Jauch?

Cornelia Finger ist ebenfalls Lehrerin. Sie kam von 16.000 Vorrunden-Euro und nahm die 4.000-Garantie sofort an. "Ich hätt's auch für weniger gemacht", meinte sie zu Jauch, "und geb Ihnen noch nen Kaffee aus." Dank der zwei Publikumsjoker erreichte sie 20.000 Euro und war bereits im Plus. Als es für 30.000 Euro um die "Benny Hill Show" und deren Erkennungsmelodie ging, geriet sie an ihre Grenzen. Weder 50:50-Joker noch der Telefonjoker führten sie auf die richtige Spur, Sie verabschiedete sich mit 24.000 Euro - "abzüglich des Kaffees", wie Jauch schmunzelnd bemerkte.

Auch Ramona Hamacher setzte ihre 16.000 Euro aufs Spiel, erreichte aber dank des Publikums mit 20.000 Euro schon eine Verbesserung. Mit zwei weiteren Jokern wuppte sich die Schuldnerberaterin auf 50.000 Euro. Als es für 100.000 Euro darum ging, wie viele Zähne man bei dem legendären Zunge-Logo der Rolling Stones sehen kann, lag ihr indes keine Antwort auf der Zunge. Auch ihr Telefonjoker, Freund Alexander, war keine Hilfe. Fazit: "Ich nehme die 54.000 Euro freudestrahlend mit nach Hause."

Opa hilft – mit Erfolg

Luise Babetta Ana Josefine von Jan hatte bereits in der Vorrunde mit Wissen und Spielwitz für Furore gesorgt und 32.000 Euro erzockt. Die setzte sie gegen eine Garantie von 8.000 Euro aufs Spiel. Bei der 5.000-Euro stand sie auf der Leitung. Die Frage "Was gibt es auch als Adjektiv: Brokkoli, Artischocke, Zucchini oder Aubergine?", machte sie ratlos: "Ich bin brokkoli?" Jauch führte sie mit einer Frage ("Gehen die Muster auf ihrem Hemd ein bisschen in Richtung Apricot?") noch auf den rechten Weg. "Die Farbe!", erkannte sie, wählte "aubergine" und murmelte selbstkritisch: "Ja, manchmal ist man ein bisschen dämlich."

"Jetzt hat der Opa aber viel geholfen", meinte Hauch und erlegte sich fürderhin tippfreies Schweigen auf. Aber von Jan fand zurück in die Spur und quizzte sich ohne weitere Joker auf 50.000 Euro voran. Für 100.000 Euro sorgte ein Gast aus dem Publikum, dabei hatte von Jan bezüglich der früheren Profession von James E. Webb (er war NASA-Chef) die richtige Ahnung gehabt. Bei 250.000 stieg von Jan dann aus, weil weder sie noch ihr Telefonjoker sicher wussten, dass Richard Löwenherz einst auf der Reichsburg Trifels ("Davon hab ich noch nie gehört.") einsaß. "Ich bin dankbar, dass ich hier sein durfte", verabschiedete sich die Studentin mit 108.000 Euro.

"Ich krieg wieder die beschissenen Fragen", motzt ein Kandidat

Phillip Hohenberger war mit 125.000 Euro der Vorrunden-König. Und die wollte er eigentlich auch gar nicht mehr riskieren. Aber Jauch bezirzte ihn regelrecht und das Publikum klatschte ihn förmlich auf den Ratestuhl. "Das tut jetzt schon weh", bereute er es, kaum dass er Platz genommen hatte: "Ich krieg wieder die beschissenen Fragen", ahnte er.

Hohenberger ("Es ist die Hölle, hier zu sitzen!") trotzte dem Stress und zockte sich dank Wissen und Joker bis auf 100.000 Euro. Mit der Garantie von 50.000 Euro war er damit "schon im Plus" und erleichtert: "Der Druck ist weg!" Bei der 250.000-Euro-Frage passte er leichten Herzens.

"In der Vorrunde ham se noch geweint", blickte Jauch zurück auf den Mittwoch. Hohenberger erklärte: "Das war überwältigend, weil ich nie im Leben mit so einer Summe gerechnet hatte." Er öffnete dem Publikum seine Seele und ließ tief blicken auf eine "Kindheit in der untersten Sozialschicht" mit einer "alleinerziehenden Mutti" und der "harten Arbeit, um da rauszukommen". Und plötzlich gingen seine Gefühle doch noch einmal mit ihm Gassi.

Kandidat gewinnt – und rührt Jauch und das Publikum zu Tränen

"Ich habe Deutschland noch nie verlassen, weil ich mir's nicht leisten könnte", offenbarte der sympathische Champion des Abends. Und während Jauch seinen Kandidaten als "tolles Symbol" und dessen Leistung nicht nur im Ratestuhl lobte, kamen die Tränen zurück. "Och, jetzt weint er doch", fühlte Jauch mit, als Hohenberger schluchzte - und im Publikum wurde es verdächtig ruhig, als auch dort manches Auge geflutet wurde.

"Es freuen sich heute ganz viele mit ihnen", meinte Jauch wahrheitsgemäß und dankte seinem Champ: "Das hat Spaß gemacht mit ihnen. Das war spannend, lustig, interessant, bewegend - das ganze Leben in zwei Auftritten bei 'Wer wird Millionär?'." Quiz-Fan, was willst du mehr?

Das Original zu diesem Beitrag ""Wer wird Millionär"-Abräumer wird zum "Champion der Herzen"" stammt von "Teleschau".