Angesichts des Fuhrparks auf dem Expertisentisch leuchteten Horst Lichters Augen in der Freitagsausgabe von "Bares für Rares". "Warum sagst du mir nicht früher Bescheid?", beschwerte er sich beim Experten Detlev Kümmel. "Weil ich es dir nicht sagen wollte", hätte Kümmel die Sammlung am liebsten ganz für sich gehabt. "Oh mein Gott", konnte sich Lichter gar nicht sattsehen an all den alten Matchbox-Modellen in top Zustand. "Das sieht toll aus!"
Acht Jahre lang hatte Peter die Autos gesammelt: "Von 1964 bis 72." Mit acht Jahren bekam er die ersten Modelle geschenkt. Für die Enkel als Spielzeug waren sie ihm zu schade: "Ich habe sie jahrelang gepflegt und möchte sie gerne weiterreichen an einen Sammler, Liebhaber." Detlev Kümmel schwärmte: "Wir haben hier eine wirklich chronologisch aufgebaute Sammlung von Matchbox-Fahrzeugen." Er verriet die damalige Idee dahinter, "dass Kinderspielzeug in den Schulen in England nicht größer sein durften als eine Streichholzschachtel".
Genau das hatte der Vater eines Kindes, der beim Hersteller Lesney arbeitete, dann umgesetzt und damit einen Hype ausgelöst. Die Autos stammten aus verschiedenen Serien wie "Superfast", "Major Pack" und "King Size", einige davon kamen leider ohne Originalschachtel. "Insgesamt sind es 196 Modelle", verriet Peter und hoffte auf 2.000 Euro. "Als Konvolut bin ich wirklich bei Ihnen. 2.000 bis 2.500 Euro kann als Gesamtbewertung da sein", meinte Kümmel. Er wies jedoch auch darauf hin: "Man muss aber jemanden finden, der es auch dafür kaufen mag."
"Es ist ein Geschenk": "Bares für Rares"-Händlerin freut sich über Matchbox-Auto
Daniel Meyer und Jos van Katwijk zeigten jedenfalls großes Interesse. "Ich glaube, dass das ein Sammler zusammengesammelt hat über mehrere Jahre", kannte sich Meyer bestens aus. Bei Sarah Schreiber kamen Kindheitserinnerungen hoch: "Bei mir stand da früher immer ein Riesenschild dran: Nicht anfassen! Das war von meinen Brüdern, die haben damit spielen dürfen. Ich nicht." Daraufhin machte ihr Daniel Meyer ein ungewöhnliches Angebot.
"Wenn ich die jetzt gleich kaufe, dann darfst du dir ein Auto aussuchen. Du darfst es auspacken und die ganze Zeit damit spielen." Schreiber fragte nach: "Und behalten?" Meyer: "Es ist ein Geschenk." Daraufhin feuerte ihn Schreiber an: "Los Daniel! Kauf das!" Nachdem er sich mit dem Verkäufer auf 1.400 Euro geeinigt hatte, löste Meyer sein Versprechen ein. Schreiber suchte sich ein gelbes Modell passend zur Jacke aus und strahlte: "Mein neues Auto!"
"Bares für Rares": 1.800 Euro Schätzpreis – 650 Euro bekommen
Was außerdem zum Verkauf angeboten wurde: Der beleuchtete Spiegel aus den 1960er-Jahren bestand möglicherweise aus Murano-Glas und wurde auf 500 bis 600 Euro geschätzt. Jos van Katwijk ließ sich auf die Schmerzgrenze von 400 Euro hoch handeln: "Mache ich, weil ich den gut verkaufen kann."
Darüber hinaus wurden zwei Gemälde der Künstlerin Tamara Dubinovskaja aus dem Jahr 1990 präsentiert, die zusammen auf einen Wert von 1.200 bis 1.800 Euro geschätzt wurden. Die abgegebenen Gebote erreichten nicht annähernd diese Summe, und so kam es zu einer Einigung zwischen der Verkäuferin und Walter Lehnertz bei einem Betrag von 650 Euro, Waltr legte am Ende allerdings noch zehn Euro für einen Kaffee am Bahnhof obendrauf.
Der Ring mit Rubinen und Diamanten aus den 1950er-Jahren wurde mit 250 bis 300 Euro bewertet. Daniel Meyer gab 270 Euro für das Schmuckstück aus. Der Erlös sollte direkt in die Hochzeit des Verkäuferpaares weiter investiert werden.
Der Porzellan-Falke von Rosenthal aus den 1920er-Jahren war 120 bis 180 Euro wert. Falke, Schwalbe oder gar ein Geier? Die Händler waren sich uneinig. Trotzdem ging der Vogel für 160 Euro an Daniel Meyer.
Die goldene Brosche mit Brillanten aus den 1940er- oder 50er-Jahren hatte einen Wert von 600 bis 700 Euro. Dieses Schmuckstück schnappte sich Lisa Nüdling für 600 Euro, um vielleicht einen Cocktailring daraus zu machen.
Das Original zu diesem Beitrag "Umsonst: "Bares für Rares"-Händlerin freut sich über Auto" stammt von "Teleschau".