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Schätzpreis übertroffen: Kuriosität begeistert "Bares für Rares"-Händler

Wundersames von anno dazumal entfachte diesmal Fernweh. Doch das war nicht Martins (rechts) einziges Ziel. Er wollte obendrein der heutigen Jugend beweisen, dass es schon vor weit über 100 Jahren tolle Erfindungen gab.
Wundersames von anno dazumal entfachte diesmal Fernweh. Doch das war nicht Martins (rechts) einziges Ziel. Er wollte obendrein der heutigen Jugend beweisen, dass es schon vor weit über 100 Jahren tolle Erfindungen gab. ZDF

Mit einem Stereoskop brachte Martin la Dolce Vita in den "Bares für Rares"-Händlerraum – und sorgte für Begeisterung.

Foto: ZDF, ca_518

Wundersames von anno dazumal entfachte in der aktuellen Ausabe von "Bares für Rares" Fernweh. Doch das war nicht Martins einziges Ziel. Der Trödelshow-Kandidat wollte obendrein der heutigen Jugend beweisen, dass es schon vor weit über 100 Jahren tolle Erfindungen gab.

Was es wohl mit diesem Ding aus Holz auf sich hatte? Sehr viel! Schon im 19. Jahrhundert konnte man damit Dreidimensionalität darstellen. Das sogenannte Stereoskop mit vielen alten Fotos kam aus dem Nachlass der Schwiegereltern, wie der Noch-Besitzer berichtete. Er beeindruckte damit nicht nur Horst Lichter: "Ich mag es schon alleine, weil es uralte Bilder sind."

Foto: ZDF, ca_912

"Bares für Rares": Stereoskop aus dem frühen 20. Jahrhundert

Das Gerät bewies: Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren Kameras mit zwei Linsen auf dem Markt. "Die sogenannte orthogonale Trennung an dem Gerät, sorgt dafür, dass sich die Blicke des rechten und linken Auges nicht vermischen", erklärte Detlev Kümmel weiter. Dann besah man gemeinsam den mitgelieferten Bild-Karton. Der Schiefe Turm von Pisa doppelt? Korrekt! Nur so funktionierte das Prinzip, erläuterte der Experte: "Das gleiche Motiv wurde mit zwei Blickwinkeln aufgenommen."

Steckte man nun ein solches Bild in die Halterung und sah durch das Gerät, konnte ein dreidimensionales Bild entstehen. Beeindruckend - zumal das Patent von 1896 stammte. Das Material des Stereoskops - Buchenholz mit Vogelaugenahorn als Furnier - war laut Angaben von Detlev Kümmel gut erhalten. Das alte Stereoskop stammte von der Manufaktur Griffith & Griffith und wurde vermutlich 1900 bis 1905 hergestellt.

"Bares für Rares": Schätzpreis liegt unter dem Wunschpreis

Nicht nur das Gerät, sondern auch die insgesamt 35 Bilder mit Motiven aus Italien waren in einem guten Zustand. Und so nannte der Experte 120 Euro als Schätzung. 80 Euro weniger, als Martin gerne dafür gehabt hätte. Aber noch gab es ja Hoffnung, dass im Händlerraum vielleicht mehr hinausspringen würde.

Sie hatte wohl den Anschein, als ob sie einen sehnsüchtigen Blick nach Italien am besten gebrauchen konnte. Der Verkäufer jedenfalls platzierte das Stereoskop direkt vor Sarah Schreiber. Doch auch Daniel Meyer wollte einen Blick erhaschen und schwärmte über den 3D-Effekt: "Es ist, als wär ich am Meer und würde ein Eis essen."

Sarah Schreiber konnte nicht genug von der Dolce Vita bekommen, die das Objekt verströmte, und legte 200 Euro auf den Tisch, um ihr Fernweh zu stillen. Damit hatte der Verkäufer seinen Wunschpreis doch noch bekommen.