Die Angst vor juristischen Auseinandersetzungen wegen Ideenklau ist dabei eher gering, entsprechende Prozesse sind selten. "Viele Urheber gehen nicht vor Gericht, weil sie die Kosten scheuen und der Ausgang so ungewiss ist", erklärt Dr. Henner Merle, Rechtsbeistand des VDD.
"Theoretisch gibt es auch die Doppelschöpfung: Zwei Autoren haben zur gleichen Zeit dieselbe Idee." Dass das Abkupfern auf Dauer funktionieren kann, bezweifelt Erfolgsproduzent Nico Hofmann ("Dresden", "Mogadischu"): "Im Einzelspielbereich sind Sie verloren, wenn Sie dort ständig kopieren. Wenn das Publikum einen direkten Vergleich hat zwischen einem amerikanischen Top-Movie und einer deutschen Kopie, kann das deutsche Programm nur verlieren."
Keine kreative Eigenleistung
Allerdings laufen die Klone nicht grundsätzlich schlecht. Und das bleibt verheerenderweise nicht ohne Einfluss auf die jungen Autoren. Der Mysteryfilm "Gonger" etwa, ein Debütwerk, reiht einfach Versatzstücke diverser Horrorfilme aneinander. Eine kreative Eigenleistung ist kaum zu erkennen, Pro Sieben feiert den Film trotzdem als Erfolg.
"Es gibt einen hohen Bereitschaftsgrad, US-Kino nachzuahmen. Wenn man als Autor aber nicht mehr hinguckt, was einen wirklich umgibt, wird man nur sterile Geschichten erzählen", sagt Andrae. Die Filmkopie bedeutet für den Zuschauer in den meisten Fällen einen ereignislosen TV-Abend, den er sofort vergisst. Betrogen wird er aber um das, was ein guter Spielfilm schaffen kann: aufwühlen, anrühren, Gedanken in Gang setzen, die Welt erklären.
Dass die Ideenlosigkeit ein strukturelles Problem sei, hält Nico Hofmann, auch Professor an der Filmhochschule in Ludwigsburg, für Unsinn: "Vom Nachwuchs kommt momentan eine unglaubliche Energie." Hoffentlich kommt die bald mal auch im Fernsehen an.
Frank Aures
"Theoretisch gibt es auch die Doppelschöpfung: Zwei Autoren haben zur gleichen Zeit dieselbe Idee." Dass das Abkupfern auf Dauer funktionieren kann, bezweifelt Erfolgsproduzent Nico Hofmann ("Dresden", "Mogadischu"): "Im Einzelspielbereich sind Sie verloren, wenn Sie dort ständig kopieren. Wenn das Publikum einen direkten Vergleich hat zwischen einem amerikanischen Top-Movie und einer deutschen Kopie, kann das deutsche Programm nur verlieren."
Keine kreative Eigenleistung
Allerdings laufen die Klone nicht grundsätzlich schlecht. Und das bleibt verheerenderweise nicht ohne Einfluss auf die jungen Autoren. Der Mysteryfilm "Gonger" etwa, ein Debütwerk, reiht einfach Versatzstücke diverser Horrorfilme aneinander. Eine kreative Eigenleistung ist kaum zu erkennen, Pro Sieben feiert den Film trotzdem als Erfolg.
"Es gibt einen hohen Bereitschaftsgrad, US-Kino nachzuahmen. Wenn man als Autor aber nicht mehr hinguckt, was einen wirklich umgibt, wird man nur sterile Geschichten erzählen", sagt Andrae. Die Filmkopie bedeutet für den Zuschauer in den meisten Fällen einen ereignislosen TV-Abend, den er sofort vergisst. Betrogen wird er aber um das, was ein guter Spielfilm schaffen kann: aufwühlen, anrühren, Gedanken in Gang setzen, die Welt erklären.
Dass die Ideenlosigkeit ein strukturelles Problem sei, hält Nico Hofmann, auch Professor an der Filmhochschule in Ludwigsburg, für Unsinn: "Vom Nachwuchs kommt momentan eine unglaubliche Energie." Hoffentlich kommt die bald mal auch im Fernsehen an.
Frank Aures