Eine Doppelfolge mit gefakter Geiselnahme im Tagesschau-Studio reichte nicht. Til Schweiger wollten seinen Nick Tschiller unbedingt auf die große Leinwand bringen. Nach vier Tatort-Episoden als Hamburger Ermittler kam Tschiller dann mit seinem Sidekick Yalcin Gümer (Fahrdi Yardim) ins Kino. "Tschiller: Off Duty" startete am 4. Februar 2016 als dritter Kinoableger der Tatort-Geschichte, nach zwei Schimanskis 1985 und 87.

Doch zehn Millionen Tatort-Zuschauer vor den heimischen Geräten macht nicht gleich automatisch zehn Millionen Kinobesucher. "Tschiller: Off Duty" wurde zu einem der spektakulärsten Flops der jüngeren deutschen Filmgeschichte. Insgesamt hat der Film knapp 280.000 Zuschauer erreicht. Zum Vergleich: Genauso viele Menschen haben "Fack Ju Göhte 3" gesehen - am ersten Tag. 280 Mille sind nicht wirklich schlecht ("Off Duty" liegt damit in den deutschen Jahreskinocharts 2016 auf Platz 94), zu wenig aber im Vergleich zu Schweigers sonstigen Kinofilmen und viel zu wenig für Schweigers hochfliegende Ambitionen.

Jetzt kommt "Tschiller: Off Duty" ins Fernsehen. Und die ARD räumt ihm nicht den besten Sendeplatz frei. Der Kinoausflug läuft zwar auf dem üblichen Tatort-Sendeplatz am Sonntag um 20.15. Uhr - aber mitten im tiefsten Sommerloch, inmitten von Tatort-Wiederholungen. Am 8. Juli ist zwar spielfrei bei der Fußball-Weltmeisterschaft, aber einen roten Teppich rollt Das Erste Til Schweiger nicht gerade aus. Klingt eher nach einem Gnadenschuss.