"The Biggest Loser" (SAT.1) schreibt immer wieder neue spektakuläre Geschichten, vor allem auf der Waage. Dort nahmen die sechs in der aktuellen 16. Staffel vertretenen Frauen diesmal insgesamt 21,2 Kilogramm ab, 3,5 Kilo im Schnitt und damit ein sattes Kilo mehr als die fünf Männer durchschnittlich.
Dass die "Supergirls" am Ende trotzdem weinten, lag an Torsten. Der "Sonnenschein des Camps", der "Abnehmer der Herzen" scheiterte erneut daran, dass sein Körper beim Abnehmen nicht die Leistung bringt, die der 43-Jährige täglich beim Training und bei der Ernährung an den Tag legte. Torsten musste gehen, zum zweiten Mal schon bei TBL. Aber er tat es mit neuer Hoffnung - denn die stirbt zuletzt.
Das Motto in Campwoche fünf lautete "Neue Sichtweisen". Das bezog sich vor allem darauf, dass sich die Kandidaten von ihren alten, negativen Glaubenssätzen verabschieden sollten. "Ich bin wertlos", "Ich schaff es nichts", "Du wirst nichts erreichen", "Fette Sau" - zu viel Negativität hatten die Kandidaten in den letzten Jahren gehört und leider selbst verinnerlicht. Beim Prozess, sich von diesem Ballast freizukämpfen, wuchsen vor allem die starken Ladys über sich hinaus.
Biggest Loser: Zwei Teilnehmer müssen die Teams wechseln
Die Coaches Christine Theiss und Ramin Abtin sorgten auch vom Ambiente her für neue Perspektiven und bescherten den Kandidaten einen Tapetenwechsel. Es ging zum "Pink Palace", wie das Georgilas Cave House im 200-Seelen-Bergdorf Galini genannt wird. Allerdings erstens ohne Torben, der aufgrund seiner Rückenverletzung enttäuscht die Heimreise antreten musste. Und zweitens mit Vorahnungen: "Wenn uns Chrissi und Ramin überraschen, kann es eigentlich nicht schön werden", mutmaßte Maja - und lag, teilweise zumindest, richtig. Martin wurde ganz hektisch: "Ich pack das psychisch nimmer", stöhnte er.
Denn natürlich gab es im "Pink Palace" mehr zu tun, als den Komfort (Fabienne: "Fließend Wasser! Ein richtiges Klo! Eine echte Dusche mit gleichbleibend warmem Wasser!") und die traumhafte Aussicht zu genießen. Zunächst ließen die Coaches einen "Teamtausch" vornehmen, um den "Alltagstrott zu durchbrechen". So wechselten Dominik von Grün nach Rot und Lisa von Rot nach Grün. Das war aber bald vom Outfit her egal, denn es ging ohne Shirts in den Pool. Und unter Wasser sind alle Kandidaten hauptsächlich hautfarben.
Die Kandidaten sollen negative Glaubenssätze entkräften
Bei der Challenge "Tauchmemory" um drei Bonus-Kilogramm mussten Täfelchen vom Poolgrund nach oben gefischt und dann zu Memory-Pärchen zusammengefügt werden. Das machte Team Rot nach anfänglichem Kopf-an-Kopf-Tauchen deutlich besser und siegte letztlich souverän. Die "grüne Betty" war am Boden zerstört - sie hatte die Challenge nach einer Panikattacke aufgeben müssen und machte sich Vorwürfe, sie habe ihr Team im Stich gelassen.
Letztlich auch ein Beispiel dafür, was man sich an Negativem einreden kann. Denn die 57-Jährige nahm in den ersten vier Wochen 16,7 Kilogramm ab, mehr als jede andere Frau und war stets eine Leistungsträgerin in der Truppe von Ramin Abtin gewesen. Weil solche "negativen Glaubenssätze viel Schaden anrichten können", konfrontierten die Trainer ihre Schützlinge erst mit ihnen - und ließen sie dann ihre Wut darauf und auf die Selbstzweifel abtrainieren.
Da wurde gepowert, was die Box-Handschuhe hergaben. Maike: "Es war wie eine Befreiung. Wie ein Pokémon, das neu entwickelt wird und aus seiner Haut schlüpft." Es wurde bei der Aufarbeitung auch geweint, am Ende aber gestrahlt: "Eine Erleichterung."
Torsten kann nicht abnehmen
Immer vorne dabei bweim Malochen: Torsten. "Ich würde ihm so sehr gönnen, dass er mal einen raushaut und richtig viel abnimmt", fand nicht nur Maja. Aber der Körper spielt bei dem Koloss aus Villingen-Schwenningen nicht mit. Er zog 2023 mit dem Rekordgewicht von 227,1 Kilogramm ein, wog im Finale fast 60 Kilo weniger. Mit 165,5 Kilo wurde er jetzt als Comebacker erneut auf Naxos vorstellig. Aber zuletzt nahm er trotz toller Arbeit nur 900 beziehungsweise 300 Gramm ab und brach auf der Waage mit einem Weinkrampf zusammen.
Camparzt Dr. Jan Arndt machte einen Blutcheck und fand heraus: Torstens Testosteronspiegel war viel zu niedrig. Der Körper geht das Trainingstempo nicht mit. Arndt versprach, für Torsten einen Plan auszuarbeiten, um seinen Körper innerlich ins Gleichgewicht zu bringen, auf dass er äußerlich abspecken kann. Torsten schöpfte neuen Mut. "Ich weiß jetzt, dass es nicht an mir liegt, dass es einen Grund gibt. Das gibt mir neue Hoffnung."
Die Kilos purzeln im Camp
Aber es wird Zeit brauchen. Das sah man leider auch gleich wieder auf der Waage. "Sei nicht enttäuscht, egal, was da steht", bat ihn sein Trainer Ramin, "es wird besser werden." Diesmal aber reichte es nicht. Torsten nahm erneut nur 900 Gramm ab, genau so viel wie Teamkollege Lukas. Prozentual bedeutete das einen Unterschied von 0,05 Prozent zuungunsten von Torsten. Und weil Team Rot die Waage gewann, hieß es, sich durchs Tränenmeer der Camp-Kollegen zu kämpfen und Abschied zu nehmen. Sogar Ramin schluckte, als er sich schweren Herzens ("Das tut mir so leid für dich") von Torsten verabschiedete.
Auf der Waage zeigte Nadine, dass einer ihrer schlimmen Glaubenssätze ("Ich bin wertlos") nicht zutrifft. Sie nahm fünf Kilogram ab, das konnte kein anderer Kandidat toppen. Fabienne kam ihr mit minus 4,5 Kilo ("Ich konnte danach erstmals in meinem Leben leichten Herzen sagen: Ich bin stolz auf mich!") und Dominik als bester Mann mit minus 4,4 Kilo.
Und auch Betty, die ewig an sich Zweifelnde, zeigte mit minus 4,1 Kilogramm erneut eine unglaubliche Leistung. "Das ist für die fünfte Woche fantastisch", mochte es Ramin kaum glauben. "Betty Bärenstark" hatte sich somit schon von über 20 Kilogramm verabschiedet, nur Lukas (minus 23,4 Kilo) und Giulio (minus 23,0 Kilo) toppten den Wert der Powerfrau.
Das Original zu diesem Beitrag "The Biggest Loser: Kandidat kann nicht abnehmen - "Es liegt nicht an mir"" stammt von "Teleschau".