Tatort: Rythm & Love: Inhalt und Schnellcheck
Ein nackter Mann ohne Papiere wird tot im Wald gefunden. Auch sonst gibt es keine Hinweise, um wen es sich handeln könnten. Einzig Professor Boerne kann schließlich seine Identität ermitteln. Maik Koslowski war Gemüsebauer und Hippie. Das Duo Boerne und Thiel stößt in einer Bauwagensiedlung auf eine Hippie-Gemeinde und Thiels Vater soll undercover ermitteln. Aber dann geschehen gleich zwei undenkbare Dinge: Nicht nur Thiel scheint sich stark in einem Verdächtigen getäuscht zu haben. Boerne wird ein Plagiat vorgeworfen und die Assistenten Haller und Schrader müssen einen großen Fehler eingestehen. Das ganze Team muss seine Arbeitsweise hinterfragen.
Interessant, dass ausgerechnet in einer Woche, in der sich Schauspieler Liefers größter Kritik an seinen Handlungen ausgesetzt sieht, auch Boerne offenbar einen großen Fehler macht und das mit seinem Ego dann auch noch verdauen muss. Die Chemie stimmt trotzdem, die Kalauer sind auch noch da, der Fall von "Rhythm & Love" wirkt nur so mittelspannend.
Münster-"Tatort" mal anders
Für gewöhnlich hat das gesamte Team aus Münster vor allem eins: Selbstbewusstsein. Bei Boerne steht sein Ego außer Frage, aber auch Thiel kann sich auf sein Bauchgefühl verlassen. Was die Beteiligten gar nicht gewöhnt sind, ist zu versagen. Aber genau das passiert bei "Rhythm & Love" – eine Situation, an die sich alle Beteiligten gewöhnen mussten.
Produzent Jan Kruse sagte dazu: "An diesem Punkt, an dem unser sonst so perfektes Münster-Ensemble gezwungen wird, sich mit der eigenen Unvollkommenheit auseinanderzusetzen, dürfen wir diesmal ganz nah bei ihnen sein." Auch Schauspieler Axel Prahl äußerte sich zu dieser ungewohnten Situation, zielte mit seiner Kritik, ganz im Sinne von Thiel bestimmt, erstmal auf Boerne: "Vielleicht sollte er seine sonst übliche Arbeitsprämisse (‚Alles muss man selber machen lassen‘) auch mal überdenken!" Dass einer der beliebtesten "Tatorte" sich auch mal aus der Komfortzone wagt, ist wirklich eine willkommene Abwechslung.