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"Tatort: Hetzjagd" – Macher sieht Parallele von Nazi-Tatort zu Corona

Tatort: Hetzjagd – Inhalt und Schnellcheck
Der neue "Tatort" am Sonntag heißt "Hetzjagd" und hat Verbindungen mit der Coronapandemie. SWR/Jacqueline Krause-Burberg

Am Sonntag, 14. Februar, läuft der neue "Tatort" mit dem Namen "Hetzjagd". Es geht um die Gefahr durch Rechtsextreme, aber nicht nur. Der Macher hatte auch Corona im Sinn.

Der neue "Tatort" aus Ludwigshafen mit Lena Odenthal spricht ein besonders heißes Thema an. Die Leiche, die gefunden wird, scheint das Opfer von Rechtsextremismus zu sein. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Johanna Stern macht sich die Ermittlerin auf, um den Täter zu fassen. Nicht ganz leicht: Es deutet alles auf einen Hauptverdächtigen, der die Tat vehement abstreitet, gleichzeitig spielen die verschiedenen politischen Lager eine große Rolle. Der Kopf hinter dem Film sieht aber auch eine Parallele zur Coronapandemie.

"Tatort: Hetzjad" – Inhalt und Schnellcheck

Er engagierte Konzerte unter dem Label "Rock gegen Rechts", musste Tillmann Meinecke deshalb sterben? Alles deutet daraufhin. Er wurde erschossen und sah sich schon länger Drohungen ausgesetzt. Als Odenthal (Ulrike Folkerts) und Stern (Lisa Bitter) sich auf die Suche nach einem Täter machen stoßen sie schnell auf einen Verdächtigen aus der rechtsextremen Szene, der sogar zugibt zur Tatzeit am Tatort gewesen zu sein. Was will man mehr? Er streitet die Tat allerdings ab und seine Freundin flieht auch noch. Die Ermittlerinnen müssen sich ranhalten.

Wie gewohnt sind die "Tatort"-Filme von Tom Bohn, der auch in diesem Fall wieder Drehbuch schrieb und Regie führte, von hoher Qualität. "Hetzjagd" ist ein spannender "Tatort", der schon wie "Unter Wölfen" die richtigen Fragen stellt. Dabei gibt es neben der Konfrontation zweier Ideologien - transportiert durch zwei weibliche Figuren - auch psychologisch fein austarierte Figuren. Einschalten lohnt sich. Bohn hat sich selbst auch schon zum neuen "Tatort" geäußert.

Nazi-Tatort erinnert an Corona

An einem Punkt des Films begegnen sich zwei Personen, die aus politisch sehr unterschiedlichen Richtungen kommen – und sie unterhalten sich sogar. Für Bohn stellt dies keinen Widerspruch da, wie er im Interview mit der ARD erzählt: "Ich glaube nicht, dass ein Aufeinanderzugehen, auch wenn es aus extrem unterschiedlichen Punkten kommt, utopisch sein muss. Ich glaube an die Kraft des Persönlichen und auch an die Einsicht. Verstehe ich, dass mein Gegenüber ein Mensch ist, wie ich es bin, ist es zu der Einsicht nicht weit, dass auch er ein Recht darauf hat, zu einer persönlichen Lebens- und Politikeinstellung zu kommen."

So könnten Brücken gebaut werden, wie er sagt. Der "Tatort" stellt mit Hilfe der rechtsextremen Szene die Spaltung der Gesellschaft da. Das ist das eigentliche Thema des Films, sagt zumindest Bohn: "Die verschiedenen politischen Ideologien, die in diesem Tatort aufgezeigt werden, dienen mir vor allem als Mittel um die zunehmende Entfremdung und Spaltung innerhalb unserer Gesellschaft darzustellen. Gerade wieder sehen wir diese deutlich in der Corona-Krise. Menschen, die sich um die Richtigkeit von politischen- oder gesellschaftlichen Meinungen unversöhnlich streiten, gefährden letztendlich die demokratische Debatten-Kultur." Das veranschaulicht der "Tatort: Hetzjagd" auf jeden Fall.

"Tatort: Hetzjagd" läuft am Sonntag, 14. Februar um 20:15 Uhr im Ersten. Den Trailer dazu findet ihr hier: