Seit seinem ersten Praktikum bei der Polizei weiß Axel Petermann (69): Fälle unnatürlichen Todes faszinieren ihn besonders. Zunächst ist er Kommissar, arbeitet sich dann zum leitenden Ermittler der Bremer Mordkommission hoch und verantwortet schließlich bis zu seiner Rente 2014 die Dienststelle "Operative Fallanalyse", besser bekannt als Profiling. Und das betreibt der 69-Jährige bis heute, nebenher arbeitet er auch als Hochschuldozent für Kriminalistik und als Berater für die ARD-"Tatort"-Redaktionen. Im exklusiven Interview plaudert er ein bisschen aus dem Nähkästchen und verrät, was er dabei genau macht.

Seht oben im Video, wie realistisch Axel Petermann den "Tatort" einschätzt und warum die Kult-Krimis Millionen Fans faszinieren!

Der Ermittler mit jahrzehntelanger Erfahrung profitiert bei den Filmberatungen vor allem von Fällen aus seiner beruflichen Laufbahn, das waren insgesamt mehr als tausend. Klar, dass da auch mal ein paar Einflüsse eines wahren Verbrechens mit aufgegriffen werden, wie beispielsweise im Frankfurt Tatort "Der Tote im Nachtzug". Petermann hat klare Vorstellungen, wie der beliebte Sonntagabendkrimi aufgestellt sein muss: "Es muss unterhalten, sozialkritisch sein und eine gute Story haben. Aber es muss auch alles passen, rechtsmedizinische Befunde müssen stimmen, das Vorgehen bei Ermittlungen."

Was der "Tatort" mit anderen Krimis gemeinsam hat, so Petermann: "Man kann sich gruseln." Das geht vor allem darauf zurück, dass "der Tatort eine Facette von Verbrechen, Ermittlern und Betroffenen zeigt". Vor allem die Ermittlungsweise der "Operativen Fallanalyse" findet immer öfter Anklang in den Krimis: "Das Profiling zeigt ein Verbrechen aus einem ganzheitlichen Blick" und "die Entwicklung der Methoden ist ähnlich wie im wahren Leben", so Axel Petermann über diverse "Tatort"-Produktionen.

Der "Tatort"-Experte Axel Petermann: "Man lernt kennen, zu was Menschen in der Lage sind" wird veröffentlicht von BUNTE.de.