Das geht ja gut los für Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel): Bei dem Versuch, einen Serienmörder festzunehmen, kommt es im nächtlichen Wald zur Katastrophe. Die Neue im Team schaltet zu spät und schießt nicht, Kollegin Gorniak (Karin Hanczewski) spürt daraufhin ein 15 cm langes Messer in ihrem Bauch – und wird erst zwei Monate später schwer traumatisiert aus der Klinik entlassen.

Der Täter konnte entkommen, die von Schuldgefühlen geplagte Winkler und Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) tappen bei den Ermittlungen im Dunkeln. Bis Gorniak, die erst mal im Innendienst arbeiten möchte, bei einer Gegenüberstellung zwei Männer (Benjamin Sadler, Wolfgang Menardi) identifiziert, die als Täter infrage kommen: Beide arbeiten im Krankenhaus, sind Bartträger und sehen sich ziemlich ähnlich. Der, auf den Gorniak sich schließlich festlegt, scheint für die Tatzeit aber ein Alibi zu haben, der andere verschwindet spurlos…

Drehbuchautor Erol Yesilkaya ("Tatort: Ein Tag wie jeder andere") begeistert erneut mit Raffinesse,erkennbar eigenem Stil, klugen Perspektivwechseln – und fiesen kleinen Witzen ("Das ist Blut von der Leiche aus dem Kofferraum…"). Und Regisseur Alex Eslam ("Bissige Hunde") wählt für sein "Tatort"- Debüt eine beachtlich formvollendete, dichte Thrillerkino-Ästhetik.