Die VRFF Mediengewerkschaft hat im öffentlich-rechtlichen Rundfunk am Mittwochabend, 3. Juli, in mehreren Rundfunkanstalten bundesweit zu Streiks aufgerufen. Dadurch entfielen am Mittwoch beim WDR die "Aktuelle Stunde" und "WDR heute aktuell" komplett.
Die Tagesschau, produziert vom NDR, konnte ihr Nachrichtenangebot am Donnerstagmorgen nur eingeschränkt senden. "Guten Morgen, meine Damen und Herren, aufgrund eines Warnstreiks beim Norddeutschen Rundfunk gibt es heute ein eingeschränktes Angebot. Wir bitten um Verständnis", so eröffnete Jens Riewa gegen 6.30 Uhr die "Tagesschau".
Nach Gewerkschaftsangaben könnten auch die Aufzeichnung der Satire-Sendung "extra3" oder "NDR Info" betroffen sein. Auf Nachfrage konnte der NDR das weder bestätigen noch dementieren. Laut Auskunft eines Sendersprechers wäre man nicht informiert.
Häufiger Warnstreiks bei TV-Sendern
Bei den Tarifverhandlungen kamen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber nicht überein: Dem jüngsten WDR-Angebot von 2,25 Prozent im Jahr 2024 und garantierten nur 1,23 Prozent jährlicher Steigerung ab 2025 steht die Forderung der VRFF entgegen, mindestens so hoch abzuschließen wie vergangenes Jahr im Öffentlichen Dienst, heißt es in der Pressemitteilung.
"Die Gehaltsforderung der VRFF von über 10 Prozent", so Christian Gesch, Vorsitzender der Bundestarifkommission der VRFF, "schafft überhaupt erst die Voraussetzungen, für die von der Politik verlangten Reformen im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk – die die Beschäftigten auch wollen – auch das erforderliche qualifizierte Personal halten bzw. bekommen zu können."
Streiks haben in letzter Zeit immer wieder zu Einschränkungen geführt. So hatte Stefan Mross bei "Immer wieder sonntags" mit massiven Tonproblemen zu kämpfen. Auch der Klassiker "NDR Talk Show" musste kürzlich streikbedingt auf ein Best-of ausweichen.