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Team Wallraff erstreitet gegen Helios-Kliniken einen Sieg vor Gericht

Günther Wallraff
Team Wallraff siegt vor Gericht: "Das ist ein guter Tag für den aufklärenden, investigativen Journalismus" Wallraff RTL

Im Dauerstreit um eine Undercover-Reportage in einer Wiesbadener Klinik des Helios-Konzerns entschied das Oberlandesgericht Hamburg für den Sender RTL.

Erst kürzlich ging die Fehde zwischen dem Kölner Sender und den MK-Kliniken in eine neue Runde. Die Richter beschäftigten sich mit einer Klage gegen die Sendung vom 28. August 2017, bei der eine Reporterin heimlich Film- und Tonaufnahmen in einer der Einrichtungen gemacht hat. Vor Gericht erzielten die Klinikbetreiber einer Teilsieg, RTL wurde zur Richtigstellung in der nächsten Sendung und zu einer Schadenersatzzahlung verurteilt - sollten die Kliniken denn beweisen können, dass ihnen durch den Beitrag Schaden entstanden ist. Die Kölner wollen gegen das Urteil in Berufung gehen.

In einem ähnlichen Verfahren gegen den Helios-Konzern konnten Wallraff und Kollegen nun einen Sieg erringen. Das Oberlandgericht hob ein Urteil der Pressekammer des Landgerichts Hamburg auf, das die heimlich in der Wiesbadener Klinik gemachten Filmaufnahmen für nicht zulässig erklärte und die Verbreitung untersagte. Gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer damals, man würde das Urteil zur Kenntnis nehmen, und verwies zudem auf die andere Rechtsauffassung des Senders. ""Da wir von der Rechtmäßigkeit unserer journalistischen Arbeit überzeugt sind, werden wir in die nächst höhere Instanz gehen und weiter selbstbewusst für unsere Sache streiten."

In diesem Streit erzielten die RTL Television GmbH und die Produktionsfirma InfoNetwork in zweiter Instanz einen Sieg. "Der Einsatz von versteckten Kameras, das zeigt der Urteilsspruch, ist ein anerkanntes Instrument des investigativen TV-Journalismus, sofern die Aufnahmen von einem breiten öffentlichen Interesse sind und gesellschaftliche Missstände dokumentieren", betonte RTL-Chefredakteur Michael Wulf in einer Pressemitteilung. Günther Wallraff und sein Team werden also auch zukünftig dort sein, wo die Missstände sind.