Tour de France in ARD und ZDF: Live gibt's nur noch die täglichen Etappenfinale.
Legt man den Minutenpreis zugrunde, waren die Rechtekosten für die Tour de France im Vergleich zu attraktiven Fußballspielen stets ein Schnäppchen. In diesem Jahr gleicht sich das Niveau jedoch erstmals an: Etwa sieben Millionen Euro werden ARD und ZDF dem Tour-Veranstalter ASO überweisen - um zehneinhalb Stunden live (vorher waren es rund 70) über die 21 Etappen vom 4. bis 26. Juli zu berichten.
Mit der stark reduzierten Berichterstattung reagiere man, so der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust, "auf die Entwicklungen im Radsport, der in den vergangenen Jahren immer wieder für Skandale gesorgt hat". Die geplanten 60-minütigen Tour-Magazine bestehen jeweils zur Hälfte aus der Übertragung der Etappenfinale und Interviews mit Hintergrund berichten. Wenn's sein muss, auch zum Thema Doping.
Erst im letzten Herbst hatten die gebührenfinanzierten Sender erklärt, ganz auf Livebilder von der Tour de France verzichten zu wollen. Eine durchaus vertretbare Haltung, zumal sich der sportliche Wert der Rundfahrt wegen der andauernden Dopingproblematik im freien Fall befindet - in Deutschland wollten nur 860 000 TV-Zuschauer den letztjährigen Tour-Start live erleben. Doch ein gemeinsam zwischen Europäischer Rundfunkunion (EBU) und dem Tour-Veranstalter ausgehandelter Vertrag mit dreijähriger Laufzeit bis 2011 bremste die ausstiegswilligen deutschen EBU-Mitglieder unvermittelt aus.
Das ASO-Management beharrte auf einer Livesendeverpflichtung von ARD und ZDF, gestand Vertragspartnern aber deren Kürzung auf 30 Minuten täglich zu und versprach weitere Antidopingmaßnahmen. "Was die ASO hinsichtlich der Anwendung konsequenter Kontrollen und Verfahren verbindlich zugesagt hat, ist für einen Sportveranstalter sehr weitgehend", lobt Peter Boudgoust.
Im Übrigen, heißt es in einer Pressemitteilung der ARD, habe man nie das Ende aller Tour-Berichte beschlossen, sondern den Verzicht auf eine "großflächige Liveberichterstattung". Die wird es für die verbliebenen Radsportfans nur bei Eurosport geben.
Frank Steinberg
Legt man den Minutenpreis zugrunde, waren die Rechtekosten für die Tour de France im Vergleich zu attraktiven Fußballspielen stets ein Schnäppchen. In diesem Jahr gleicht sich das Niveau jedoch erstmals an: Etwa sieben Millionen Euro werden ARD und ZDF dem Tour-Veranstalter ASO überweisen - um zehneinhalb Stunden live (vorher waren es rund 70) über die 21 Etappen vom 4. bis 26. Juli zu berichten.
Mit der stark reduzierten Berichterstattung reagiere man, so der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust, "auf die Entwicklungen im Radsport, der in den vergangenen Jahren immer wieder für Skandale gesorgt hat". Die geplanten 60-minütigen Tour-Magazine bestehen jeweils zur Hälfte aus der Übertragung der Etappenfinale und Interviews mit Hintergrund berichten. Wenn's sein muss, auch zum Thema Doping.
Erst im letzten Herbst hatten die gebührenfinanzierten Sender erklärt, ganz auf Livebilder von der Tour de France verzichten zu wollen. Eine durchaus vertretbare Haltung, zumal sich der sportliche Wert der Rundfahrt wegen der andauernden Dopingproblematik im freien Fall befindet - in Deutschland wollten nur 860 000 TV-Zuschauer den letztjährigen Tour-Start live erleben. Doch ein gemeinsam zwischen Europäischer Rundfunkunion (EBU) und dem Tour-Veranstalter ausgehandelter Vertrag mit dreijähriger Laufzeit bis 2011 bremste die ausstiegswilligen deutschen EBU-Mitglieder unvermittelt aus.
Das ASO-Management beharrte auf einer Livesendeverpflichtung von ARD und ZDF, gestand Vertragspartnern aber deren Kürzung auf 30 Minuten täglich zu und versprach weitere Antidopingmaßnahmen. "Was die ASO hinsichtlich der Anwendung konsequenter Kontrollen und Verfahren verbindlich zugesagt hat, ist für einen Sportveranstalter sehr weitgehend", lobt Peter Boudgoust.
Im Übrigen, heißt es in einer Pressemitteilung der ARD, habe man nie das Ende aller Tour-Berichte beschlossen, sondern den Verzicht auf eine "großflächige Liveberichterstattung". Die wird es für die verbliebenen Radsportfans nur bei Eurosport geben.
Frank Steinberg