Die aktuelle Ausgabe von "Grill den Henssler" sollte der krönende Abschluss der Themenwoche #VOXforWomen sein: Idealerweise würde ein Team geballter Frauenpower (sogar mit doppelter Zwillingsstärke) den ehrgeizigen Küchen-Kämpfer ebenso besiegen wie die Promis das in der Halloween-Sendung erledigt hatten. Eine Woche zuvor hatte Henssler seinen ganz persönlichen Horror erlebt, als ihm einfach gar nichts hatte gelingen wollen. "Ich bin am Tiefpunkt", gestand er nun - aber nicht nur das: Henssler überraschte auch mit dem Geständnis, was es mit seinem Grusel-Dessert auf sich hatte, das die Jury wieder ausspucken musste.
Ein angebliches Glückstattoo am Unterarm, dessen Echtheit angezweifelt werden durfte, sollte Henssler in der zweiten Folge dieser Staffel wirkungsvoller zum Sieg verhelfen als die pinkfarbene Glücksjacke der Vorwoche. Es kam allerdings heraus, dass Henssler am Ende seine historische Niederlage selbst befeuert hatte. Er gab offen zu, bei der Zubereitung des Desserts weniger einen Punktesieg als vielmehr "leichte Rachegefühle" im Sinn gehabt zu haben.
Moderatorin Wontorra wollte es - mit Hinweis auf einen gewissen Juror - genauer wissen: "Rach-Gefühle oder Rach-e-gefühle?" Antwort: "Beides." Die Jury hatte ja dann "Rach-en-Gefühle", spielte Laura Wontorra auf die Überdosis Chili in der Nachspeise an. "Hast du das mit Absicht gemacht?", fragte Wontorra. "Ja, was denkst du denn?", gab Henssler zu. Allein Reiner Calmund habe er verschont. "Ich wollte nicht die Schlagzeile: Henssler kocht Calli in den Tiefschlaf."
"Mir ist egal, ob Mann, Frau oder was auch immer. Ich putze heute alles weg."
Blöde Möhre überzeugt
"Das ist sowas von verboten, Ladies!"
Übereinstimmend bewerteten Mirja Boes, Reiner Calmund und Christian Rach das ganze Menü als "outstanding" und "großes Kino". Unter dem Coaching der Zwillinge Nathalie und Jennifer Dienstbach boten die Promi-Frauen dem Profikoch kulinarisch ordentlich Contra. Allerdings konnte Henssler alle drei Küchen-Competitions für sich entscheiden, sodass es am Ende 108 zu 95 für ihn stand.
Immerhin gab es angesichts dieses Ergebnisses keinen Diskussionsbedarf... Denn Team Women hatte gegen die Regeln verstoßen und Laura Wontorra Mühe, das im Sinne der weiblichen Solidarität hinzubiegen: "Das ist sowas von verboten, Ladies!" Motsi Mabuse hatte ihren Coaches einen Probierlöffel übers Gatter gereicht. "Sorry, vergessen!" Fünf Punkte Abzug, forderte Henssler und stachelte die Moderatorin an: "Sei jetzt mal eine starke Frau!" Nicht umsonst ist sie aber durch die Schule der Sportberichterstattung gegangen. Clever rettete Wontorra sich und die Damen mit einem Fußball-inspirierten Trick: gelbe Karte für das Frauen-Team! Zum Ausgleich durfte Henssler später auch schummeln und kurz online spicken, wie man Windbeutel macht.
Frauen mit Leidenschaft
Auch geschickt stellte sich Motsi Mabuse an: Einer möglichen Niederlage vorauseilend, schwatzte sie Steffen Henssler vorab seinen eventuellen Gewinn (4.000 Euro) zugunsten des von ihr ausgewählten Wohltätigkeitsprojekts in Südafrika ab. Darüber hinaus unterstützte die working Mom mit eigener Tanzschule tatkräftig Moderatorin Wontorra bei deren Aufgabe, als Beilage zum Küchen-Battle passende Statements zum #VOXforWomen-Motto zu servieren. Motsi Mabuse warb für mehr führende Frauen im Business, Solidarität, Self Care und Gleichberechtigung. Valentina Pahde bestätigte den Vorbild-Charakter von Mabuse: "Wir brauchen mehr Frauen wie Motsi, die ihre Meinung sagen." Das tat auch Fernsehpreisträgerin Irina Schlauch, die als "Princess Charming" eine Unterhaltungssendung "mit Haltung verbinden" wollte und so mit dafür gesorgt hat, dass "lesbische Liebe sichtbar gemacht" wurde im TV.
Da passte es zwar nicht ganz ins Konzept, dass am Ende der einzige Mann in der Runde obsiegte. Aber die Frauen sind wohl stark genug, das zu verkraften.
Das Original zu diesem Beitrag "Rach(e)gefühle und "keine Unterhose an": Pikante Geständnisse von Steffen Henssler" stammt von "Teleschau".