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Peinlicher Fehler: Arte zeigte verbotene Version von legendärem Horrorklassiker

Zombie 2 – Das letzte Kapitel
"Zombie 2 – Das letzte Kapitel" lief in Arte erstmals unzensiert. Erlaubt war das eigentlich nicht … IMAGO / Everett Collection

Für Horrorfilm-Fans war die Ausstrahlung ein Highlight. Aber eigentlich hätte sie nicht stattfinden dürfen. Worum geht's? TV-Sender Arte zeigte mitten in der Nacht die ungeschnittene Version eines Klassikers, die in Deutschland so allerdings verboten ist.

Der TV-Sender selbst nennt es ein "bedauerliches Versehen": In der Nacht zum 28. Januar 2021 zeigte Arte um 0:20 Uhr den Splatterfilm "Zombie 2 – Das letzte Kapitel". Bei diesem Horrorschocker handelt es sich um einen Klassiker der Filmgeschichte, geschrieben und inszeniert von George A. Romero, den Kritiker gerne den "Papst des Zombiekinos" nennen. Die Ausstrahlung von Arte war gewissermaßen eine Free-TV-Premiere, denn zum ersten Mal lief der Film in Deutschland ungeschnitten, also in voller Länge.

Nur hätte diese Free-TV-Premiere so gar nicht passieren dürfen. Als der Film 1987 in die deutschen Kinos kam, wurde er bereits zensiert gezeigt. Die längere Originalfassung landete hingegen auf dem Index und wurde somit in Deutschland verboten – ein Schicksal, was er mit anderen Zombie-Filmen von Romero teilt. Die Begründung der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz im Fall von "Zombie 2" lautete, der Film beinhalte "allzu explizite Gewaltdarstellungen". Wie konnte Arte dann dieser Fehler passieren?

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Kultursender entschuldigt sich

Der Sender selbst hat bereits eine Stellungnahme veröffentlicht und versprach: "Wir bedauern diesen Vorfall sehr und werden den Sachverhalt umfassend aufklären." Eine Ursache für den Fehler war wohl, dass Arte als TV-Sender sowohl in Deutschland als auch in Frankreich empfangen werden kann – und in Frankreich ist die ungeschnittene Version von "Zombie 2" erlaubt, darf damit also problemlos gesendet werden. Als Reaktion auf den Fehler hat Arte den Film aus der eigenen Mediathek entfernt.

Die lineare TV-Ausstrahlung der indizierten Fassung hatte übrigens rund 110.000 Zuschauer, und damit im Gesamtmarkt einen Quotenanteil von 1,8 Prozent. Für die Uhrzeit durchaus beachtlich. Ein richtiges Vergnügen war die Ausstrahlung für deutschsprachige Zuschauer aber ohnehin nicht: Die einst entfernten Szenen, die nun erstmals zu sehen waren, hatten eine deutlich schlechtere Bildqualität, da sie anders als der Rest des Films, nie restauriert wurden. Zudem waren diese Szenen nicht auf deutsch synchronisiert.

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