Mit "Alles Licht, das wir nicht sehen" hat Netflix ein großes Projekt verwirklicht. Aus dem weltbekannten und preisgekrönten Roman, in dem die blinde junge Frau Marie-Laure im von den Nazis besetzten Frankreich einen geheimen Radiosender betreibt, wurde eine Miniserie. Auch wenn die ersten Kritiken aus den USA und Großbritannien nicht so positiv ausfielen, ist "Alles Licht, das wir nicht sehen" dennoch in den Top 10 von Netflix vertreten. Aber welche Unterschiede gibt es zwischen Buch und Serie?

Die größten Änderungen bei "Alles Licht, das wir nicht sehen"

Der Macher hinter der Serie, Shawn Levy, hat in mehreren Interviews erklärt, welche Änderungen er vornehmen musste, um den rund 500 Seiten starken Roman zu einer Miniserie machen zu können – denn selbst, mit 228 Minuten auf vier Folgen verteilt, ist das noch ein ziemlicher Kraftakt.

Die Geschichte dreht sich um Marie-Laure und den deutschen Soldaten Werner, der den französischen Piratensender der Französin entdeckt und dessen Leben dadurch verändert wird. Im Interview mit Entertainment Weekly sagte Levy, dass die Figuren Müller und Schmidt, gespielt von Jakob Diehl und Felix Kammerer, hinzugefügt wurden, um "das Böse der Nazi-Partei, die Bedrohung des Krieges und die heranwachsende Gefahr für Marie-Laure" zu personifizieren.

Die Hintergründe von Marie-Laure und Werner mussten ebenfalls eingekürzt werden. Im Roman flieht die Französin sehr lange an der Seite ihres Vaters, bis sie von Etienne aufgenommen werden. Werners Leben als Waisenkind unter den Nationalsozialisten musste ebenfalls verkürzt werden.

Im Roman ist Madame Manec die Haushälterin von Etienne, bei Netflix sind sie Geschwister und Madame Manec stirbt auch nicht an einem Herzinfarkt, sondern an einer Lungenentzündung. Außerdem stirbt Etienne in der ursprünglichen Geschichte nicht, sondern trifft später Marie-Laure wieder.

Shawn Levy im Interview

"Alles Licht, das wir nicht sehen"-Ende ist völlig anders

Eine der größten Änderungen ist das Ende der Serie. In der Serie ist es Marie-Laure, die den deutschen Soldaten von Rumpel erschießt, im Roman tötet Werner ihn, noch bevor, er die junge Frau aufsuchen kann, später wird er von den US-amerikanischen Soldaten gefangengenommen und stirbt, als er auf eine Mine tritt.

In der Serie bietet Marie-Laure Werner noch an, ihn vor den US-Amerikanern zu verstecken, aber er verneint. Er verspricht ihr, sie nach dem Krieg zu suchen, aber ob sich die beiden noch einmal wiedersehen, bleibt offen. Levy sagte dazu: "Ich wollte, dass es mit einem hoffnungsvollen Versprechen endet." Das ist ihm gelungen.