"Großartig", nannte Horst Lichter die Lithografien in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Und das nicht nur wegen der berühmten Dame auf den Bildern. Der Moderator gestand: "Ich bin sehr traurig, dass ich kein Händler bin." Seine Meinung änderte sich, als er den Wunschpreis der Verkäuferin hörte.
Nicht Marilyn Monroe war Auslöser von Lichters Begeisterung, sondern die Kunstrichtung Pop-Art, von der er "ein großer Liebhaber" sei. Verkäuferin Gabriele aus Georgsmarienhütte fand vor allem den neckischen Schlüssellochblick, den die Grafiken in Szene setzen, toll. Aber die Werke gehörten nicht ihr, sie handalte im Auftrag eines Freundes.
Experte begeistert: "Eine feine Sache für 'Bares für Rares'"
Albert Maier erkannte die Handsignatur von Mel Ramos - einem der bedeutendsten Pop-Art-Künstler Amerikas, der 1935 geboren wurde. Die Farbserigrafie "Peek-a-boo" (auf Deutsch: Kuckuck-Spiel) kam erst 2002 auf den Markt. Die gemalten Originale stammen aus den 1950er-Jahren - zu Zeiten der großen, "fantastischen" Marilyn Monroe, wie Maier schwärmte.
Die späteren Lithografien lassen die Zeit noch mal aufleben. Sie wurden in Serie gedruckt, und die Exemplare aus der Sendung tragen die Nummer: 26/199. "Das ist wunderbar, dass alle drei zusammen sind", betonte der Experte, "und überhaupt eine feine Sache für 'Bares für Rares': Kunst, Zeitgeschichte, Marylin Monroe und Pop-Art! Großartig!"
Der bekannte Künstler hatte in den Bildern die Werbung der 1950er-Jahre aufgegriffen und das Motto: "Sex sells" auf die Leinwand gebracht, erzählte Maier. "Das war ein Renner damals", meinte er. Lichter konnte das mehr als nachvollziehen, denn auch er "würde sie kaufen". Doch wie hoch war überhaupt der Wunschpreis?
"Alter Schwede": Horst Lichter entsetzt von Wunschpreis bei "Bares für Rares"
Die Verkäuferin nannte 10.000 Euro als vereinbarten Wunschpreis, und Lichter konnte sich kaum halten: "Alter Schwede!", schnaufte er schockiert. "Jetzt ist es auch wieder in Ordnung, dass ich kein Händler bin." Auch Maier fand den Preis überzogen. Er taxierte auf 5400 bis 6000 Euro, denn zwei Drucke wiesen Stockflecken auf.
Die Verkäuferin nahm die Händlerkarte dennoch an, denn "dafür dürfte ich verkaufen". Allerdings fielen auch im Händlerraum als Erstes die Flecken auf den Bildern auf. Und auch die neu gekauften Bilderrahmen kamen nicht gut an. So meinte Händlerin Elisabeth Nüdling: "Die farbigen Innenleisten haben etwas Kitschiges, Eisdielenhaftes."
Im Händlerraum herrschte schnell erdrückende Stille
Doch der Name Mel Ramos war natürlich bekannt, und so startete Händler Wolfgang Pauritsch mit "einem kleinen Gebot" von 1000 Euro für die Schlüsselloch-Bilder. Danach herrschte erdrückende Stille, sodass Pauritsch schon meinte: "Wollen wir den Deal machen?" Die Verkäuferin lächelte nur müde ...
Lisa Nüdling stieg schon mal aus: "Das ist mir zu bunt", gab sie zu. Nur zögerlich bot Sarah Schreiber mit, und so steigerten sich Pauritsch und die Händlerin in 200-Euro-Schritten bis auf 2800 Euro. Danach herrschte wieder Stillschweigen und Händler Leo Leo fragte vorsorglich mal nach der Expertise.
Pauritsch bot der Verkäuferin noch 3200 Euro an, doch "das kann ich nicht annehmen", meinte sie. Ihre neue Schmerzgrenze lag bei 5400 - dem unteren Schätzpreis von Albert Maier. Danach erhöhte Pauritsch noch auf 4200 Euro, und Nüdling kommentierte: "Stark!" Aber die Verkäuferin blieb eisern.
Verkäuferin bleibt eisern: "Dann wird Marilyn wieder mit mir mitfahren"
"Dann wird Marilyn wieder mit mir mitfahren", erklärte sie. Pauritsch seufzte: "Alle drei!" Doch mehr war er tatsächlich nicht bereit zu bezahlen, obwohl er die Drucke "wirklich gerne gehabt hätte". "Schade", sagte er, aber vor allem die Stockflecken sprachen gegen einen Kauf für über 5000 Euro.
von Natalie Cada
Das Original zu diesem Beitrag "Nackte Marilyn Monroe bei "Bares für Rares": Da wäre Horst Lichter gerne Händler" stammt von "Teleschau".