In "Zwei bei Kallwass" lud Angelika Kallwass von 2001 an keifende Streithähne ins Studio, nach etwas über zehn Jahren beendete Sat.1 den Krawalltalk und überarbeitete das Konzept. Ab Mitte Januar 2013 coachte Kallwass dann vor Ort. "Kallwass greift ein" war nur kurzfristig auf Sendung, bereits am 8. März 2013 lief die letzte Folge. Bis 2016 waren alte Folgen "Zwei bei Kallwass" noch auf Sat.1Gold zu sehen.
Was wurde aus der Psychotherapeutin und Moderatorin nach ihrer Karriere bei Sat.1?
Angeika Kallwass: "Studios waren ein Stück weit mein Zuhause"
2018 sprach Angelika Kallwass mit dem Branchenmagazin DWDL.de über die Sendung "Zwei bei Kallwass" und ihren Abschied von Sat.1. "Auf das Ende konnte ich mich gut einstellen, denn das ist ja nicht von heute auf morgen passiert", sagte sie. Und trotzdem war es schwer, denn das Studio war Teil ihres Lebens geworden. "Mir war klar, dass ich nicht nur die Menschen in der Redaktion vermissen würde, sondern auch die Räume. Ich weiß noch sehr gut, wie ich zum Schluss ins Studio gegangen bin und fürchterlich geweint habe."
Trotz der Einstellung der Sendung gab es für Kallwass eine Kontinuität. Sie arbeitete – und arbeitet bis heute weiter in ihrer Privatpraxis für Psychoanalyse, Psychotherapie und Coaching in Köln. Einer ihrer Schwerpunkte ist da auch die Trauerbewältigung. Zu diesem Thema schrieb Kallwass ein Buch: "Was am Ende zählt: Mein Umgang mit dem Tod. Für ein erfülltes Leben", das 2015 erschien.
2018 musste Angelika Kallwass privat einen schweren Verlust verkraften. Ihr Mann, der Jurist und Psychologe Wolfgang Kallwass, verstarb. Darüber sprach sie im Juni 2019 in der Talkshow "Markus Lanz" im ZDF: "Wir brauchen den Tod, um Glück und Bedeutung zu empfinden."
Im TV ist Kallwass nicht nur als Betroffene präsent. In der SWR-Talkshow "Nachtcafé" mit Michael Steinbrecher ist sie immer mal wieder als Expertin im Einsatz. So im November 2019 zum Thema "Der Wahrheit verpflichtet" oder im September 2019 bei "Wiedersehen macht Freude".
Ihr früheres Format würde sie nicht vermissen, sagte sie dem Magazin Stern in der Rubrik "Was macht eigentlich …?" Nur der Konotauszug sei amüsanter gewesen.
Angelika Kallwass engagiert sich ehrenamtlich gegen Beschneidungen und ist Botschafterin für den Verein "intaktiv".