Die Chefredakteurin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Julia Krittian, hat klargestellt, dass für eine Moderation des ARD-"Mittagsmagazins" (MiMa) ein fehlender ostdeutscher Hintergrund kein Ausschlusskriterium sei. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte sie mit: "Eine nicht vorhandene ostdeutsche Perspektive ist ausdrücklich kein Ausschlusskriterium."
Am Wochenende hatten zwei noch aktuelle Moderatoren des zum Jahresende vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zum MDR wechselnden Magazins - Aimen Abdulaziz-Said und Nadia Kailouli - auf Twitter gleichlautend geschrieben: "Wie ihr wisst, zieht das ARD-MIMA 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren. Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ost-deutschen Hintergrund haben." Im Netz kam dann Kritik am MDR auf.
Wechsel der Moderation hat andere Gründe
Das "Mittagsmagazin" wird von der ARD derzeit wechselnd von vier Moderatorinnen und Moderatoren präsentiert. Der RBB teilte auf dpa-Anfrage mit, die Vereinbarungen mit ihnen liefen zum Jahresende mit der Einstellung des vom RBB produzierten Formats aus. Der MDR hat künftig die Federführung auf der ARD-Seite, weil der krisengebeutelte Rundfunk RBB diese auch wegen Spardrucks abgibt. Der MDR sendet künftig aus Leipzig. Das TV-Format wird mittags wochenweise abwechselnd mit dem ZDF produziert und in beiden Hauptprogrammen gezeigt.
Von MDR-Chefredakteurin Krittian hieß es: "Der MDR startet gemeinsam mit dem ZDF ab Januar ein auf zwei Stunden erweitertes Mittagsmagazin mit einem weiterentwickelten publizistischen Konzept. "Teil des Konzepts des MDR sei es, dass es nicht mehr wie bislang beim RBB vier Moderatorinnen und Moderatoren gibt, sondern weniger. "Wir haben dafür Castings durchgeführt. Daran haben auf Einladung des MDR Menschen mit verschiedenen persönlichen Prägungen und Hintergründen teilgenommen - aus Ost, aus West, mit und ohne Migrationshintergrund." Die beiden genannten Moderatoren hätten sich nicht beworben.