Schwere Vorwürfe gegen RTL: Wie DWDL.de berichtet, hat die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) die Ausstrahlung mehrerer Beiträge bei RTL als Verstoß gegen die Menschenwürde beanstandet. Besonders kritisch gesehen werden Szenen, die ein misshandeltes Mädchen zeigen.

Das sind die Vorwürfe

RTL steht aktuell stark in der Kritik. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) sehen in der Ausstrahlung bestimmter Beiträge bei "RTL aktuell" und "Punkt 6" einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Menschenwürde. Im März 2023 seien Sequenzen eines Handyvideos gesendet worden, die ein 13-jähriges Mädchen zeigen, das von Gleichaltrigen misshandelt wird.

Die KJM argumentiert, dass die Nutzung dieser Videosequenzen nicht nur zur sachlichen Veranschaulichung der Geschehnisse dient, sondern vielmehr das Opfer instrumentalisiert und sein Leiden für die Emotionalisierung der Zuschauer kommerziell ausgenutzt wird. Damit sei die Menschenwürde des Mädchens erneut missachtet worden.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Fall RTL

Die Medienhüter beziehen sich auf den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV), der klar gegen Darstellungen ist, die Menschen in erniedrigenden Situationen zeigen, vor allem wenn sie leiden oder gestorben sind. Diese Regelung soll den Respekt vor der Menschenwürde wahren und gilt für alle Rundfunk- und Telemedienangebote.

Obwohl die Beanstandung ausgesprochen wurde, ist sie noch nicht rechtskräftig. RTL hat die Möglichkeit, innerhalb von einem Monat Klage vor dem Verwaltungsgericht Hannover zu erheben. Ein Sprecher des Senders teilte auf Anfrage von DWDL.de mit, dass man die Begründung der Beanstandung prüfe und sich Rechtsmittel vorbehalte. Wie RTL sich entscheiden wird, bleibt abzuwarten.