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Markus Lanz: Der ZDF-Moderator rechnet mit sich selbst ab: "Ich ertrage das nicht"

Markus Lanz
Markus Lanz IMAGO / APress

Überraschend selbstkritisch spricht Markus Lanz über seine Präsenz im Fernsehen und sein Verhalten in seiner ZDF-Talkshow. Der Moderator erträgt es nicht, sich selbst im TV zu sehen.

Wenn es um Markus Lanz (52) geht, spalten sich die Meinung. Der Talkshow-Moderator eckt mit seiner forschen Art häufig an. Was viele bisher nicht wussten: Er selbst ist sein größter Kritiker. In einem Interview mit dem Medienmagazin "journalist" geht Lanz mit sich selbst hart ins Gericht.

Lanz spricht in seiner nach ihm benannten Talkshow regelmäßig mit hochkarätigen Gästen. Er diskutierte bereits mit Top-Politikern, Stars und gefragten Experten. Dabei geht er auch gerne in die Offensive und scheut sich nicht, immer weiter nachzuhaken, den Gästen auf den Leib zu rücken und auch unangenehme Fragen zu stellen. Er selbst sieht sich selbst und dieses Verhalten durchaus kritisch. "Als Gastgeber so herumzuzappeln, wie ich das manchmal mache, und dabei immer näher an den Gast heranzurücken, wirkt über den Bildschirm viel zu raumgreifend und verstößt eigentlich gegen jede Fernsehregel." Deshalb ist er auch eigentlich der Meinung, er sei "für das Fernsehen völlig ungeeignet".

Markus Lanz möchte nicht zum Klischee werden

Außerdem kurios: Wenn Markus Lanz sich selbst im TV sieht, wird sofort das Programm gewechselt. "Ich ertrage das nicht. Wenn ich irgendwo auftauche, schalte ich sofort um", erzählt der 52-Jährige. Grund dafür ist jedoch nicht, dass er sich nicht gerne sieht oder reden hört. Nein, er hat vielmehr Angst, dass es sein eigenes Verhalten in Zukunft negativ beeinflussen könnte. "Dann ist man nicht mehr bei sich oder, schlimmer noch, authentisch. Wer ständig seine eigene Projektionsfläche ist, wird irgendwann auch sein eigenes Klischee", macht Lanz klar.