Mit "Feuchtgebieten" kennt sie sich aus, in Sachen Sex und Liebe ist Charlotte Roche scham- und schmerzbefreit, mit ihrem Mann Martin Keß betreibt sie seit kurzem den Ehe-Podcast "Paardiologie". Für das neue Arte-Format "Love Rituals" reist die Moderatorin und Buchautorin jetzt um die Welt, auf der Suche nach interessanten und kuriosen, kulturellen Praktiken rund um Liebe und Sex.
Zum Auftakt am Mittwoch, den 28. August 2019, um 21.35 Uhr schaut sich Charlotte Roche in Japan um. Die Jugend lutscht Zuckerpimmel, ältere Damen schnitzen Rettichpenisse, Honoratioren verbeugen sich vor gewaltigen Holzphalli: Das alljährliche Kanamara-Matsuri ("Fest des stählernen Penis") in Kawasaki soll den Wert des Sex ehren, wirkt in seiner fast pornografischen visuellen Freizügigkeit für westliche Augen bizarr und steht in denkwürdigem Gegensatz zur erotischen Lustlosigkeit, die viele Japaner empfinden sollen.
Anschließend um 22.25 Uhr erlebt Roche in Israel, wie gläubige Juden um ihren Baschert beten: ihren von Gott bestimmten Partner. Gerahmt wird der erotikkulturelle Bildungsausflug am Arte-Themenabend "Lust auf Liebe" von zwei Spielfilmen.
Love Rituals: Teil drei am Donnerstag
Teil drei des länderkundlichen Aufklärungsunterrichts führt Charlotte Roche in Kenia zum Stamm der Kalenjin. Dort wird der oft tabuisierte Zusammenhang von Liebe und Ökonomie ganz offen verhandelt: Stammesälteste legen den Geldwert einer Braut fest – was oft dazu führt, dass mehrere Männer eine Gattin kofinanzieren.
Hier der Trailer zu Roche-Verfilmung "Feuchtgebiete"