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"Ich will gar nicht darüber nachdenken": Exponat sorgt bei "Bares für Rares"-Team für Übelkeit

Bares für Rares
Die Knochensäge verunsicherte das "Bares für Rares"-Team. ZDF

Die "Bares für Rares"-Verkäuferin räumte ein, dass sie beim Kauf "vermutlich vom Teufel besessen" war. Nicht nur Händlerin Esther Ollick bekam beim Anblick dieses medizinischen Geräts ein ungutes Gefühl ...

Foto: ZDF

Die Verkäuferin bei "Bares für Rares" war bestrebt, ihr eigenartiges Objekt so rasch wie möglich zu veräußern. "Es ist ein wenig zu morbide", erklärte sie in der Mittwochsepisode der ZDF-Trödelshow. Horst Lichter schauderte bereits beim bloßen Anblick, als hätte er Knochenschmerzen.

"Lass du es uns wissen, was es ist!", forderte Lichter seinen Experten Detlev Kümmel auf. Aber dieser gab den Ball zurück: "Nein, du sagst es!" So enthüllte der Moderator, was das bizarre Objekt von Susanne aus Weilerbach war: "Eine Knochensäge." Lichter zuckte mit den Armen und bemerkte: "Da schmerzt mir direkt alles."

Susanne hatte das chirurgische Instrument unlängst in London auf dem Trödel entdeckt. Beim Kauf habe sie wohl "der Teufel geritten", denn jetzt wollte sie das Ding samt den "Seelen, die mit dieser Säge verbunden sind", endlich aus ihrem Haus raushaben. Der Fundort passte auch zum Hersteller, fand Detlev Kümmel heraus.

"Man könnte auch Hühnchen damit zerlegen"

Die medizinische Knochensäge wurde nicht nur in London gekauft, sondern dort auch hergestellt. Und zwar von den Down Brothers, las Kümmel vor. Die Firma wurde 1879 gegründet, "ist bis heute noch tätig und zählte damals schon als Pionier für chirurgische Instrumente", führte der Experte aus.

Das Sägeblatt war aus Eisen gefertigt, der Griff aus versilbertem Messing. Vielleicht war das Blatt ursprünglich auch versilbert, mutmaßte Kümmel. Denn Silber wirkt antiseptisch. Aber durch das ständige Desinfizieren des Instruments war die Silberschicht weg und die Knochensäge an vielen Stellen auch schon rostig.

Zudem war die Säge verbogen, merkte Kümmel an: "Die wurde sicherlich später zweckentfremdet und zum Holzsägen oder Ähnlichem verwendet." Lichter rubbelte sich die Stirn: "Das wäre bei Knochen nicht passiert. Oh Gott, ich will gar nicht darüber nachdenken." Verkäuferin Susanne hatte noch eine Idee: "Man könnte auch Hühnchen damit zerlegen."

"Vielleicht wird ein verrücktes Händlerstück daraus"

"Als Instrument für die Medizin wäre das ein Totalschaden und jetzt nur noch als Anschauungsobjekt zu gebrauchen. Vielleicht klappt Laubsägen noch, aber mehr nicht", fasste Kümmel den Zustand des skurrilen Objekts zusammen. Entstanden war es wohl im Zeitraum von 1890 bis 1910.

Der Wunschpreis für die alte Knochensäge lag bei 80 Euro. Obwohl sie defekt war, handelte es sich um "etwas Kurioses mit einem Wert von 80 bis 100 Euro", taxierte Kümmel. "Vielleicht wird ein verrücktes Händlerstück daraus", vermutete Lichter, als er die Händlerkarte zückte und zum Abschluss stöhnte: "Mir tut echt alles weh."

"Oh mein Gott, ernsthaft?", schauderte es Händlerin Esther Ollick, nachdem die Verkäuferin die Amputationssäge auf den Tresen gelegt hatte. "Da hat man sofort Bilder im Kopf", schüttelte es die Händlerin, die mit dem Objekt rein gar nichts anfangen konnte - und es auch nicht in die Hand nehmen wollte: "Ich möchte das nicht."

"Ja, das Kopfkino will man gar nicht"

Das konnte Julian Schmitz-Avila verstehen, der seiner Erleichterung Ausdruck verlieh, im 21. Jahrhundert zu leben. Auch Jan Cizek kommentierte den Fortschritt in der Medizin, denn "die Bilder von Amputationen sind wirklich schlimm". Esther Ollick lief schon wieder ein Schauder über den Rücken. Die Verkäuferin lachte: "Ja, das Kopfkino will man gar nicht."

Wolfgang Pauritsch schmückte die grauenhaften Bilder aber noch weiter aus. "Amputationen waren früher notwendig, als keine Wundheilung eintrat. Dann mussten die entzündeten Gliedmaßen abgeschnitten werden, damit man nicht stirbt." Esther Ollick blickte entgeistert - gefangen im Kopfkino.

"Mir ist gerade ein bisschen mulmig, mir wird schlecht", verdrehte Ollick die Augen, als Schmitz-Avila noch den Aderlass als möglichen Einsatz des Instruments ansprach. Jan Cizek hingegen fand das Objekt sehr skurril und dachte im Zusammenhang mit London an die Gräueltaten von Jack The Ripper. Doch Pauritsch hakte ein: "Der war früher."

Schmitz-Avila bot 50 Euro. "Viele Kunden haben Interesse an morbiden Objekten", meinte Cizek und erhöhte auf 70 Euro. Mehr Angebote kamen nicht, aber die Kandidatin verkaufte "absolut gerne" für diesen Preis. "Denn die Säge ist mit Geschichte behaftet, die ich nicht zu Hause haben möchte."