Viel hat Klaus, einer der Menschen, die "Hartz und herzlich" in Köln-Bickendorf porträtiert, hinter sich. Und viele der Probleme, die er hat, haben auch mit seiner 50-jährigen Abhängigkeit zu tun. Der Renter war früher als Fotograf erfolgreich, doch dann kamen die Drogen. "Ich habe eine komplette Kameraausrüstung durch den Körper gejagt", sagt er.
Vor zwölf Jahren, nach der Trennung von seiner 2. Frau, begann er ein neues Leben. Dazu gehört auch Polamidon. Durch das vollsynthetisch hergestellte Opioid kann er auf Heroin verzichten und ein halbwegs normales Leben führen. Doch jetzt könnte ein herber Rückschlag drohen: Klaus wurde in der Stadt die Brieftasche gestohlen. Und neben Geld, der Bankkarte, dem Personalausweis ist auch das Rezept für die wöchentliche Dosis des Drogenersatzstoffes weg. Da das auf dem Schwarzmarkt viel wert es, wird es auch nicht ersetzt. Ohne das Medikament kann Klaus nicht leben, er weiß, der Polamidon-Entzug ist das Schlimmste, was einem passieren kann.
"Ihr seid mein letzter Halt"
Geld ist bei Klaus auch ohne den Diebstahl immer knapp. Helfen tut ihm wieder mal Nachbarin Tami. Die bringt nicht nur Lebensmittel vorbei, sondern wäscht ihrem Bekannten ordentlich den Kopf: Durch seinen Alkoholkonsum zusätzlich zum Polamidon wäre er leichte Beute für Diebe …
Apropos Kopfwaschen, oder besser gesagt Duschen: Das ist ein Thema, das auch Nadine beschäftigt, die mit ihrer Mutter Brigitte und Sohn Marlon zusammen wohnt. Nadine und ihr Freund Dennis finden, dass Brigittes Freund Willi zu viel und zu oft duscht, wenn er zu Gast ist. Um ihm den Spaß zu verleiden, haben sie schon viel ausprobiert. Doch selbst Lebensmittelfarbe, die die Wanne blutrot färbte, hielt ihn nicht ab.
Ganz andere Probleme hat Manni, der nach Obdachlosigkeit jetzt in einer WG wohnt, mit Mäusen sind der Küche … Nichts für den ordnungsliebenden Manni. Er sucht mit Kumpel Wolfgang nach einer neuen Wohnung. Nicht leicht, wenn von den Behörden keine Unterstützung kommt.