Im Kölner Stadtteil Bickendorf leben ca. 17.000 Menschen, zehn Prozent von ihnen leben von staatlicher Unterstützung. Die RTLZWEI-Sozialdoku "Hartz und herzlich" begleitet einige von ihnen in drei neuen Folgen durch den Alltag.
So etwa Klaus, der frühere selbstständige Fotograf bezieht nur eine Rente von 150 Euro, dazu kommt noch die Grundsicherung. Vom guten Leben einstiger Tage ist bei dem Rentner nichts mehr zu spüren. Mit dem Erfolg als Künstler kamen der Alkohol und die Drogen. Er hat sein Leben gelebt, sagt Klaus, nichts ausgelassen: "Wenn morgen die Klappe fällt, ist das für mich in Ordnung".
Vollständig die Kontrolle über sein Leben hatte der fast 70-Jährige dann nach seiner Brustkrebserkrankung verloren. Seine Wohnung gleicht einer Müllhalde – das ist auch dem Vermieter zu Ohren gekommen. Um nicht obdachlos zu werden, muss Klaus Ordnung in das Chaos bringen. Hilfe bekommt er dabei von den Nachbarn Tami und Mirek. Der fasst die Situation, auf die er in Klaus' Wohnung trifft, so zusammen: "Bei dem Dreck können keine Kakerlaken überleben".
Schimmel und Nachzahlung
Ebenfalls in Bickendorf lebt die 24-jährige Nadine gemeinsam mit ihrer Mutter Brigitte und ihrem zweijährigen Sohn Marlon in einer Dreizimmerwohnung. Die Frauen haben ganz andere Probleme als Klaus: Ihnen ist eine Aufforderung zur Heizkostennachzahlung ins Haus geflattert. Nadine gibt ihrer Mutter die Schuld, sie würde zu oft die Heizung zu hoch aufdrehen.
Nicht das einzige Problem: In der Küche hat sich Schimmel gebildet. Der Hausmeister schiebt das auf falsches oder mangelndes Lüften. Auch Nadine macht ihrer Mutter Vorwürfe, das zu oft zu vergessen.
Eine weitere Kölnerin, die die Kameras in ihr Leben lässt, ist Claudia. Die 55-Jährige wohnt noch elf Jahre nach der Trennung mit ihrem Ex-Freund zusammen – wegen des gemeinsamen Hundes. Der Vierbeiner bedeutet besonders Claudia alles, weil er ihr nach einer Totgeburt aus der schweren Krise geholfen hat.
"Hartz und herzlich": Drei neue Folgen dienstags um 20.15 Uhr auf RTLZWEI und anschließend auf TVNOW.