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Harry Wijnvoord: Comeback als Showmaster bei "Der Preis ist heiß"

Der Preis ist heiß
Der Preis ist heiß RTL / Stefan Gregorowius

Harry Wijnvoord gibt bei RTL sein großes TV-Comeback als Moderator von "Der Preis ist heiß". Die Show setzt auf Retro-Charme und ist damit bedingt erfolgreich.

Marvin gehörte zu den ersten vier Kandidaten, die aus dem Publikum ausgesucht wurden, um Preise zu gewinnen. Aber er schaffte es einfach nicht, die passende Preishöhe einigermaßen richtig zu erraten. Andere Kandidaten zogen an ihm vorbei und durften in die Spielrunde, in der teure Sachpreise auf sie warteten. Tom gewinnt eine Luxusreise auf der Aida, Reza sackt Sonnenbrille, Lautsprecher, Fußballtore und Saugroboter ein. Nadine fährt auf ihrem neuen Lastenfahrrad heim. Nur Marvin schaut zu, wenn die anderen Mitspieler neben ihm ihre tollen Sachen lächeln. Geduld Marvin! Die Dauerwerbesendung geht ja über zwei Stunden.  

Geduld hatet auch Harry Wijnvoord. "Seit 25 Jahren steht er hinter dieser Tür und wartet, dass sie sich wieder öffnet", ruft Thorsten Schorn. Schorn ersetzt beim Revival von "Der Preis ist heiß" den ehemaligen Sprecher Walter Freiwald. Der ist im Herbst 2019 verstorben. Schorn vermutet, dass sein Vorgänger auf einer Wolke sitzt und zuschaut. Harry Wijnvoord hat sehr graue Haare, trägt zum dunklen Anzug weiße Turnschuhe, wirkt um die Augen etwas müde, aber besitzt immer noch diese angenehme sonore und kräftige Stimme von damals. Als sei sein Mundwerk nie weg gewesen. "Meine Herren, welch ein Gefühl", freut sich der Showmaster, als er auf die Bühne tritt, und lächelt zufrieden. "Alles ist wie immer! Sogar zwei Produkt-Vorführerinnen von damals sind wieder dabei. Auch Walter wäre gern dabei gewesen", meint Wijnvoord.

"Der Preis ist heiß": Retro-Charme in der Neuauflage

Noch mehr Retro-Charme haben die Spiele. Simpler können Spielchen nicht sein. Die wichtigste Regel beim Showklassiker ist nach wie vor, dass der Kaufpreis eines Produktes beim Raten nicht überboten werden darf. Da liegen Perlen in Muscheln versteckt, werden Glücksräder gedreht und muss eingeschätzt werden, ob der angegebene Preis stimmt oder nicht, höher ist oder niedriger. Kandidatin Nadine ist aufgeregt. "Du bist der Held meiner Kindheit", schmachtet sie Wijnvoord an. "Die Sendung habe ich immer mit meiner Mama geschaut." Dominic ballt die Faust, als er als Kandidat ausgewählt wird. Auf seinem Shirt leuchtet das Gesicht von Wijnvoord. "Das habe ich im Netz gefunden. Meine Frau hat es schön aufbereitet", erklärt er. Immer wieder berührt er Wijnvoord. Er will sich wohl vergewissern, dass der echt ist. 

Die Leute im Publikum kreischen und rufen Preise, als gebe es hier etwas umsonst. Und das tut es ja auch. Die Show ist so etwas wie der pervertierte Höhepunkt einer Konsumgesellschaft. Die meisten Gegenstände, die an Mann und Frau gebracht werden, braucht erst einmal niemand. Einen Kühlschrank mit durchsichtiger Tür. Einen Tauch-Scooter. Eine Eiswürfelmaschine. Ein riesigen Pool-Flamingo mit Abstellmöglichkeiten für Gläser. Ein Saugroboter. Ein Traktor-Rasenmäher. Ein mit Wasser gefülltes Sportgerät. "So viel fantastische Preise. Aber das ist uns noch nicht genug", jubelt Wijnvoord. Kevin bekommt mehr. Erst bringt er sechs Produkte in die richtige Reihenfolge ihrer aufsteigenden Preise und darf deshalb einen Golfball aus nächster Nähe putten. Prompt trifft er ins Loch und gewinnt eine Küche für 10000 Euro. Als es danach am Glücksrad die Hundert dreht, bekommt er ein Auto oben drauf. "Meine Mutter hat mir das Kochen in die Wiege gelegt", erklärt er, kocht aber tatsächlich am liebsten Fertiggerichte. Hoffentlich hat das Auto Automatik.

Das große Finale nennt sich "Superpreis". Der Wert verschiedener Preise muss von den drei Kandidaten, die die Endrunde erreicht haben, addiert werden. Man darf nicht überbieten, muss aber eine Preisvorstellung haben, die nicht weiter als 5000 Euro vom tatsächlichen Preis entfernt liegt. Die Preise sind: E-Gitarre, Hollywood-Schaukel, Jet-Ski, Reise an die Westküste der USA für zwei Wochen und zwei Personen. Kevin tippt auf knapp 30000 Euro, bei Nicole sind es knapp 29000 Euro. Kevin vermutet 20000 Euro. Tatsächlich liegt der Gesamtpreis bei 26000 Euro. Kevin und Nicole haben überboten, Marvin liegt zu weit weg. Der schüchtere Marvin ist trotzdem glücklich. Bei einem Spiel hat er zwar alles falsch eingeschätzt, bekam von Harry Wijnvoord aber eine Versuch geschenkt und gewann prompt ein Wasserfahrrad. Wer braucht ein Wasserfahrrad?