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Film mit Demi Moore lässt Menschen erschüttert aus den Kinos flüchten

This image released by Mubi shows Demi Moore in a scene from The Substance. (Mubi via AP)
Demi Moore in einer Szene von "The Substance." (Mubi via AP) AP

Ein furchtloses Comeback gelingt Demi Moore mit "The Substance". Doch der Film hat es in sich.

Eine ältere Schauspielerin, deren Ruhm etwas verblasst ist, und die deswegen ihr jugendliches Aussehen optimieren will – das ist der Plot von "The Substance". Und auch eine Geschichte, die öfter über Demi Moore erzählt wurde.

Im feministischen Body-Horrorfilm von Coralie Fargeat hat die 61-Jährige die Hauptrolle übernommen. Das ist angesichts der blutrünstigen Auswüchse, die der Schönheitswahn in diesem Film annimmt, absolut beeindruckend. Doch für einige offenbar zu viel, wie u. a. britische Medien schreiben.

"Einer der brutalsten Filme, die ich je gesehen habe"

Wie die britische "Independent" berichtet, flüchten zahlreiche Menschen aus den Kinos, aus Vorstellungen überall auf der Welt. Ein Kinobesucher schrieb nach dem Ansehen des Films: "Meine Kritik zu ‚The Substance‘ ist, dass die Leute unsere Vorstellung verlassen haben, und meiner Meinung nach haben wir nicht genug Filme, bei denen das passieren könnte."

Ein anderer meinte: "Einige Leute haben die Vorstellung von ‚The Substance‘, bei der wir gestern Abend waren, verlassen. Einer der brutalsten Filme, die ich je gesehen habe." Eine weitere Kritik eines Zuschauers: "Nachdem ‚The Substance‘ zu Ende war, herrschte im ganzen Kino Totenstille und alles war regungslos, als der Abspann lief, und dann fragte jemand, ob alles in Ordnung sei. Und alle sagten im Chor ‚nein‘."

Aber es gibt auch Lob: "'The Substance' ist das einzige Mal, dass ich in einem Kino war und alle am Ende geklatscht haben. Zwei Leute sind nach 20 Minuten rausgegangen. Drei weitere sind später gegangen."

Davon handelt "The Substance"

"The Substance" handelt von Sexismus und Altersdiskriminierung – und ist gleichzeitig ein kühner Sci-Fi-Thriller mit Splatter-Elementen und Body-Horror. Die Französin Fargeat hat dafür in Cannes den Preis für das beste Drehbuch gewonnen.

Moore wird seit der Weltpremiere für ihren selbstreferenziellen und furchtlosen Einsatz gefeiert. Eine Oscar-Nominierung wäre verdient. Sie verkörpert eine Frau namens Elisabeth Sparkle. Einst eine berühmte Schauspielerin, arbeitet sie inzwischen als Aerobic-Tänzerin im Fernsehen. Bis ihr bösartiger Boss sie rausschmeißt, weil sie zu alt für den Job sei.

Durch einen Zufall erfährt sie von dem neuen Wundermittel "The Substance". Wer es sich spritzt, soll eine "bessere Version" von sich selbst erhalten. "Ein jüngeres, schöneres, perfekteres Du." Elisabeth besorgt sich das Mittel – und erschafft damit ein zweites Ich, das aus ihrem Rückenmark schlüpft. Dieses zweite Ich (verkörpert von Margaret Qualley) ist in der Tat viel jünger und nennt sich selbst Sue.

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Demi Moore erlebt krasse Verwandlung

Die beiden leben nun in einer Symbiose. Eine Woche ist Elisabeth lebendig, eine Woche Sue. Der andere Körper ist in der Zwischenzeit in einer Art Stand-By-Modus. Sue ernährt sich intravenös von Elisabeth. Niemand außer den beiden und den Vertreibern der "Substanz" weiß davon.

Tatsächlich bekommt Sue nun Elisabeths alten Job als Aerobic-Tänzerin, den sie in einer hypersexuell aufgeladenen Version neu erfindet. Bald schon verhilft ihr dieser Job zu Ruhm. Sie wird begehrt und erfolgreich – und hat keine Lust mehr, ihr Leben jede zweite Woche zu pausieren.

Doch damit bringt sie das Gleichgewicht der beiden Körper durcheinander. Sue zehrt Elisabeths Körper regelrecht aus. Was dann passiert, ist so überraschend wie grotesk.

Ohne zu viel zu verraten: Moore musste ab einem gewissen Zeitpunkt sehr viel Zeit in der Maske verbringen. Die Maskenbildner und alle, die mit der Ausstattung von "The Substance" zu tun hatten, dürften ihre Freude gehabt haben. Zu den absurderen Momenten im Film gehört etwa eine Szene, in der Sue einen Hähnchenschenkel aus ihrem Bauchnabel zieht. (dpa/mg)