Rotterdam/Genf (dpa) - Der diesjährige Eurovision Song Contest (ESC) in den Niederlanden ist abgesagt. Das teilte die Europäische Rundfunkunion in Genf am Mittwoch mit. Grund ist die Unsicherheit für die Planungen durch das neuartige Coronavirus.
Das bedeutet konkret, dass die drei geplanten Shows – die zwei Halbfinale am 12. und 14. Mai sowie das Finale am 16. Mai – nicht mehr in Rotterdam stattfinden werden. Demzufolge werden Zuschauer hierzulande Ben Dolic und sein Lied "Violent Thing" nicht zu sehen bekommen.
ARD: "Die einzig richtige Entscheidung."
In einer Pressemitteilung äußerte sich Thomas Schreiber, ARD Koordinator Unterhaltung, wie folgt: "Das haben wir erwartet und befürchtet - es ist leider die einzig richtige Entscheidung. So enttäuschend es für alle Beteiligten, für alle Künstlerinnen und Künstler und alle Zuschauerinnen und Zuschauer in Europa und Australien ist, so gilt doch auch für den ESC: Die Gesundheit aller muss oberstes Ziel sein." Das niederländische Team um Executive Producer Sietse Bakker, die EBU mit Jon Ola Sand sowie die Reference Group hätten sich "hochprofessionell, sehr verantwortungsvoll und gründliche" allen krisenbedingten Fragen gestellt, die jetzt für die Teilnehmer aufkommen. Er habe "uneingeschränktes Vertrauen", dass die Verantwortlichen an der "bestmöglichen Lösung" für den ESC 2021 arbeiten werden.
Der Ausfall 2020 markiert das erste Mal seit 1956, dass Fans ohne den ESC auskommen müssen. Logischerweise klaffen nun große Sendelücken bei den Sendeanstalten. Die Halbfinale sollten bei ONE gezeigt werden, das Finale am 16. Mai im Ersten. Noch steht kein Alternativprogramm zu den jeweiligen Terminen fest. Es soll so schnell wie möglich mitgeteilt werden, ob das Erste einen Eurovision-Abend zeigen oder ob es sogar ein europaweites Fernsehangebot der EBU für alle 41 Teilnehmerländer geben wird.