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Ekel-Prüfung wie im Dschungelcamp: Verona Pooth übergibt sich in ProSieben-Show

Local Heroes: Verona Pooth und Wigald Boning entdecken Thailand.
Local Heroes: Verona Pooth und Wigald Boning entdecken Thailand. ProSieben / Nick McGrath / action press

Das Konzept ist von "Kitchen Impossible" abgeguckt, die Prüfungen erinnern bisweilen ans Dschungelcamp: Wigald Boning und Verona Pooth erkunden in "Local Hero" (ProSieben) Thailand. Am Ende siegte der Promi, der sich auf seine "totale Hemmungslosigkeit" verlassen konnte.

"Authentisch, skurril, abenteuerlich, emotional" soll es werden. Damit wirbt ProSieben in den ersten Bildern der neuen Folgen von "Local Hero". Es geht nach Thailand. Komiker Wigald Boning und Moderatorin Verona Pooth treten in acht Challenges gegeneinander an. Sie liefern sich ein Rennen im Tuktuk, steigen als Thaiboxer in den Ring und lernen einen traditionellen thailändischen Volkstanz. Skurril ist das allemal.

Bevor eine Challenge absolviert werden kann, muss man erst mal hinkommen. Logisch: Der Weg ist das Ziel. Deshalb springen Pooth und Boning ins Tuktuk, die landestypische Autorikscha, und liefern sich ein spektakuläres Straßenrennen durch den Verkehr der Thai-Metropole Bangkok. Auf Thai müssen die beiden ihren Fahrern die richtige Route weisen. Das macht wirklich Spaß. Am Ende geht es um Sekundenbruchteile. Beide bekommen eine Medaille. Unentschieden: 1 zu 1.

"Ich habe die Ausstrahlung von Spongebob Schwammkopf?`"

Wir schalten einen Gang runter: Weiter geht's deutlich entspannter, fast spirituell. Um die thailändischen Götter gnädig zu stimmen, lernen Pooth und Boning in ihrer zweiten Challenge einen authentischen thailändischen Volkstanz. Boning in traditioneller Tracht bringt Pooth zum Lachen: "Das wäre tragisch, wenn Wigald hier als Spongebob die Nummer reißen würde." - "Ich habe die Ausstrahlung von Spongebob Schwammkopf? Das ist eine Beleidigung", empört sich Boning.

Das facht den Ehrgeiz des Komikers erst so richtig an. Mit vollem Körpereinsatz will er sich gegen Veronas Grazie durchsetzen. Wer gewonnen hat, erfahren die Zuschauer an diesem Punkt noch nicht. Im Gegensatz zur ersten Challenge gibt es die Medaillen nämlich nicht sofort. Die Jurywertung kommt in einen Umschlag und wird, ganz wie beim offensichtlichen Vorbild "Kitchen Impossible" (VOX), erst am Schluss geöffnet. Wann das so ist und wann nicht, wird leider nicht erklärt. Schade.

Ein Highlight dieser ersten neuen Folge (2022 wurde die Premierenstaffel nach nur einer Episode unterbrochen) ist der Besuch auf einem der schwimmenden Märkte Bangkoks. Beide Kontrahenten dürfen für den anderen ein Fünf-Gänge-Menü zusammenstellen. Heraus kommt allerlei Abenteuerliches, wie Stinkfrucht, angebrütete Eier inklusive Kükenembryo und natürlich Würmer, Maden und Heuschrecken. Boning ist siegessicher: "Käse ist das Einzige, was ich nicht esse."

Verona hat da schon den empfindlicheren Magen. Drei von fünf Tellern rührt sie überhaupt nicht an. Beim fünften muss sie sich sogar übergeben. Boning kämpft tapfer. Egal ob Maden, Ameiseneier oder Entenköpfe, der Komiker haut beherzt rein. Fazit Verona: "Wigald, dich kann man auch in den Dschungel schicken."

"Aufhören, bitte aufhören! Ich will nach Hause"

Aber auch Boning kommt im Laufe dieser Sendung an seine Grenzen. Bei Fast Facts of Thailand müssen die beiden Quizfragen beantworten, während sie in einem Speedboot mit bis zu 80 Stundenkilometern übers Wasser sausen. Eigentlich ein Heimspiel für den Quizprofi Boning. Nur die Nerven spielen nicht mit. "Aufhören, bitte aufhören! Ich will nach Hause", wimmert Boning. Und Verona? Die Moderatorin siegt souverän beim Highspeed-Quiz. Emotional? Check!

Gegen Ende gehts dann nochmal richtig heiß her. Wigald und Verona steigen in den Ring. Beim Thaiboxen sollen die beiden zeigen, ob eine Kämpfernatur in ihnen steckt. Boning ist entsetzt: "Soll ich ihr eins auf die Omme hauen? Nein!" Ganz so schlimm kommt es natürlich nicht. Nach einem kurzen Training dürfen sich die beiden Deutschen an ihren thailändischen Sparrings-Partnern austoben. Boning wieder siegessicher: "Totale Hemmungslosigkeit. Das ist die Stärke, auf die ich mich verlassen kann." Auch hier erfahren wir nicht, wer gewonnen hat. Es bleibt verwirrend.

"Local Hero" macht vieles richtig. Die Show ist ganz sicher skurril, emotional, abenteuerlich und auch authentisch. Aber eines ist sie nicht: originell. Bei so vielen Parallelen muss sich "Local Hero" den Vergleich mit Tim Mälzers Kochduellreihe "Kitchen Impossible" einfach gefallen lassen und kommt dabei gar nicht mal so gut weg. Die Regeln sind unklar. Es gibt kaum spannende Momente. Das Zurückhalten von zwei Umschlägen bis zum Schluss hat lediglich Zweck, dass die Zuschauer bis dahin dranbleiben müssen, um zu erfahren, wer gewonnen hat. Boning siegt mit sechs zu fünf Medaillen. Nachvollziehbar ist das nicht.

Die beiden Protagonisten überdecken manche Konzept-Unzulänglichkeit zwar mit Sympathie und Wärme. Fraglich bleibt aber, ob das in der nächsten Folge mit den GNTM-Juroren Hayo und Michalsky in Japan genauso funktioniert.