49 Jahre ist es jetzt her, seitdem sich Alfred Tetzlaff (Heinz Schubert) in der heimischen Küche mit seinem Punsch betrunken hat, um seiner Frau Else (Elisabeth Wiedemann), Tochter Rita (Hildegard Krekel) und deren Mann Michael (Diether Krebs) währenddessen das Leben der Gastarbeiter zu erklären. Für viele Zuschauer gehört die "Ein Herz und eine Seele"-Folge längst fest zum Silvester-Ritual, vergleichbar mit "Dinner for One".

Beide Kultstreifen werden am Silvesterabend immer wieder gerade in den dritten Programmen ausgestrahlt.

Doch während so einige Fans die derben Familiendialoge wahrscheinlich längst mitsprechen können, ist mancher Fakt rund um die Kultserie nur selten beleuchtet worden. Hier kommen fünf Beispiele:

Gewusst? 5 Fakten über "Ein Herz und eine Seele"

Diese Hauptdarsteller waren wirklich ein Paar 

Bei der Serie "Ein Herz und eine Seele" bewohnt die Kosmetikverkäuferin Rita gemeinsam mit ihrem Liebsten Michael das heimische Kinderzimmer. Alfred hält seine kesse Tochter eher für missraten, die eigentlichen Gefechte aber trägt er mit seinem Schwiegersohn aus – diesem "Sozi" und "kommunistischen Drecksack". Was kaum jemand ahnt: Der großartige Diether Krebs, der im Jahr 2000 im Alter von 52 Jahren verstorben ist, hatte seine Rolle als Michael dank der Vermittlung von Rita-Darstellerin Hildegard Krekel erhalten, mit der er damals auch privat zusammen war.   

Britische Serie "Till Death Us Do Part" als Vorbild

Die britische Sitcom "Till Death Us Do Part" (auf Deutsch: "Bis der Tod uns scheidet") wurde ab 1965 ausgestrahlt und gilt als Vorbild gleich mehrerer Ableger. In den USA erschien die Serie ab 1971 unter dem Titel "All In The Family" und in Deutschland ab 1973 als "Ein Herz und eine Seele". Bei allen Abweichungen blieb die Grundkonstellation gleich: der nörgelnde Vater mit seiner einfältigen Frau, seiner aufmüpfigen Tochter und deren politisch-linkem Ehemann.

Taschenbücher zur Kultserie

Der große Erfolg von "Ein Herz und eine Seele" sorgte auch dafür, dass zahlreiche Taschenbücher zur Serie erschienen. "Silvesterpunsch / Der Ofen ist aus" von Wolfgang Menge, der auch das Drehbuch der Serie schrieb, wurde 1974 bei Rowohlt veröffentlicht. Gebraucht ist es oft noch erhältlich. 

Serie an politische Verhältnisse angepasst

Da die einzelnen Episoden von "Ein Herz und eine Seele" erst kurz vor ihrer Ausstrahlung aufgenommen wurden, am gleichen Tag noch vor Publikum, konnten politische Ereignisse direkt in die Gespräche einfließen. Die Dialoge hatten daher immer einen aktuellen Bezug, was auch den Erfolg ausmachte. 

SPD-Minister nannte CDU-Politiker "Ekel Alfred"

Dank ihrer Bekanntheit schaffte es die Serie 1974 sogar in den Deutschen Bundestag. Der damalige Postminister Horst Ehmke nannte den CDU-Politiker Alfred Dregger, später CDU-/CSU-Fraktionschef, "Ekel Alfred".