Die große Gala fiel zwar aus, aber der Deutsche Fernsehpreis wurde auch 2020 vergeben. Jetzt stehen die Gewinner fest und vor allem das ZDF kann sich über eine Reihe von Preisen für den Dreiteiler "Preis der Freiheit" freuen. Barbara Auer (61) und Joachim Król (63) haben für ihre schauspielerischen Leistungen den Deutschen Fernsehpreis gewonnen. Beide Darsteller wurden für ihr Mitwirken in den drei ZDF-Filmen gewürdigt, einem Drama über die Wendejahre in der DDR.
Auer erhalte die Auszeichnung als "Beste Schauspielerin", Król die als "Bester Schauspieler", teilte die Fernsehpreis-Jury am Mittwoch in Köln mit. Bei Król floss darüber hinaus seine Leistung in der ZDF-Komödie "Endlich Witwer" in die Bewertung ein.
Die ZDF-Produktion "Preis der Freiheit" gehörte damit zu den großen Gewinnern des diesjährigen Fernsehpreises. Neben den Ehrungen für die beiden Schauspieler erhielt das Drama auch noch die Auszeichnung als "Bester Mehrteiler".
Netflix, "The Masked Singer" und "Sommerhaus der Stars" gewinnen
Im Bereich Unterhaltung sahnte die Musikratesendung "The Masked Singer" von ProSieben den Preis für die beste Show ab. Die Show, in der Promis versteckt unter riesigen Kostümen singen, startete im Sommer 2019 in die erste Staffel und war so erfolgreich, dass es im Frühjahr 2020 direkt eine zweite Runde gab.
Auch RTL kann sich über Preise freuen: Die beste Reality-TV-Sendung gewann "Das Sommerhaus der Stars" in ihrer fünften Staffel – übrigens zum ersten Mal. Auch die Show "Denn sie wissen nicht, was passiert! Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show" gewann einen Preis für die beste Moderation von Günter Jauch, Thomas Gottschalk und Barbara Schöneberger.
Im Bereich Fiktion gewann neben dem ZDF auch Netflix einen Preis. Allerdings nicht für die Serie "Unorthodox", die in drei Kategorien nominiert war, sondern für "How to Sell Drugs Online (Fast)", bei der jetzt auch ein Starttermin für die zweite Staffel feststeht.
Fernsehpreis: Sechs Sender teilen sich einen Gewinn
Eine Sonderehrung erhalten mehrere deutsche Fernsehsender für ihre Berichterstattung über die Corona-Pandemie. Die Jury zeichnete die ARD, das ZDF, RTL, ProSieben, Sat.1 und n-tv mitsamt den verantwortlichen Journalisten für ihre Nachrichten- und Sondersendungen über die Virus-Krise aus.
"Die Jury versteht diesen Sonderpreis ausdrücklich als Verpflichtung zu Qualitätsjournalismus im digitalen Medienzeitalter und als Ermutigung für verantwortungsbewusste Journalistinnen und Journalisten", erklärte der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer. Die Corona-Pandemie sei gerade im Bereich Information zur Bewährungsprobe geworden, die man "mit Bravour gemeistert" habe.
Auch der Fernsehpreis selbst war von der Pandemie getroffen worden. Ursprünglich hatten die Organisatoren eine große Gala in Köln geplant. Wegen der Corona-Krise wurde sie aber abgesagt. Der Deutsche Fernsehpreis wird seit 1999 von den großen TV-Anbietern vergeben. Beteiligt sind ARD, RTL, Sat.1 und das ZDF.