Emilia Bernsdorf ist gerade einmal 22 Jahre alt, doch ihre Karriere startete schon 2013. In "Der Feind in meinem Leben" spielte sie ihre erste große Rolle in einem Film. Seither ist sie in zahlreichen unterschiedlichen Produktionen zu sehen, darunter "In aller Freundschaft", "Tatort", "Ein Fall für Zwei" und die "Frühling"-Reihe. Im Winterspecial "Die Dunkle Seite des Lichts" vom "Bergdoktor" ist Emilia Bernsdorf am 2. Januar (20:15 Uhr, ZDF) in der weiblichen Hauptrolle zu sehen. Wir haben mit ihr über die Dreharbeiten und das "Bergdoktor"-Feeling gesprochen.

"Es war eine intensive Zeit"

ZDF/Bernd Schuller

Eine Szene aus "Die dunkle Seite des Lichts".

Welche Rolle spielen Sie im großen Winterspecial vom "Bergdoktor"?

Nathalie ist 17 Jahre alt und hat eine ganz komplizierte Krankheit, die Sonnenallergie. Sie lebt mit ihrem Papa zusammen, die beiden sind ein tolles Team. Er ermöglicht ihr, dass das Ganze verglast ist und sie nach draußen gucken kann, die Sonne aber nicht auf ihre Haut kommt. In der Zeit verliebt sie sich heimlich und dann wird natürlich alles ganz ganz dramatisch …

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

Ich habe mir das Krankheitsbild angesehen und geschaut, was das bedeutet. Man kennt es ja eher aus Vampirfilmen, wo Leute verbrennen und so fühlt es sich tatsächlich auch an. Ich habe mir auch andere Filme darüber angesehen und geguckt, wie die das so spielen.

Nathalie ist ja nicht nur krank, sondern auch verliebt und am Ende der Pubertät. Was war Ihnen bei der Rolle am wichtigsten?

Es war eine verdammt intensive Zeit. Es geht ja auch weiter, sie macht einen Ausflug mit ihrem Freund und der stürzt ins Wasser. Sie muss sich entscheiden: Geht sie in die Sonne oder nicht? [ACHTUNG: JETZT FOLGEN INHALTLICHE SPOILER] Später wird er ins Krankenhaus eingeliefert und es kommt heraus, dass sie schwanger ist. Die Symptome der Schwangerschaft heben die Symptome der Krankheit für den Verlauf der Schwangerschaft auf. Da ist natürlich ganz viel Hoffnung drinnen und die Chance, ein neues, selbstbestimmtes Leben zu führen. Mir war es einfach wichtig, das Ganze nicht extrem negativ zu spielen, sondern auch die Chance und ihre Hoffnung zu zeigen. [SPOILER ENDE]

Sie sind ja selbst noch sehr jung, wie waren Sie denn als Teenager-Tochter?

Ich glaube, ich war relativ einfach. Ich war selten zu Hause, hatte viele ältere Freunde und bin mit denen um die Häuser gezogen. Ich war nicht der zickige Typ zu meinen Eltern! Meine Lehrer haben das auf jeden Fall mehr abgekriegt, da war ich immer mehr dagegen und habe Sachen hinterfragt.

"Schauspielern ist schon ein sehr einsamer Job"

Bei Nathalie geht's ja auch um Einsamkeit, Nathalies Haus wirkt ein bisschen wie ein Käfig, so richtig am Leben kann sie ja gar nicht teilhaben …

Das stimmt, von der emotionalen Ebene her hat sie eigentlich nur ihren Vater.

Einsamkeit wird heute in der Gesellschaft immer mehr zum Thema. Finden Sie das wichtig?

Man sollte schon mehr darüber sprechen, es darf kein verschwiegenes Thema sein. Leute fühlen sich einsam, auch wenn sie viel reisen oder viel arbeiten. Es muss okay sein in einer Gesellschaft zu leben, in der man sich so fühlen kann. Ich finde schon, dass das mehr Akzeptanz finden sollte.

Ist Einsamkeit auch bei Schauspielern ein Thema?

Das Schauspielern ist schon ein sehr einsamer Job. Tagsüber dreht man mit 40 bis 50 Leuten, am Ende bist du im Hotelzimmer aber doch alleine. Das seinen Freunden zu erklären ist auch etwas absurd. Klar, es können auch nicht alle Freundschaften bestehen bleiben bei diesem Job, aber das ist ja auch in anderen Berufen so. Das würde ich nicht nur bei Schauspielern sagen. 

"Es wird einem erst später bewusst, was man da geleistet hat"

imago images

Emilia Bernsdorf hier bei einer Veranstaltung.

Wie haben Sie den Einbruch ins Eis gedreht?

Wir haben im Februar gedreht und mein Kollege (Anm. d. Red.: Lennart Betzgen, spielt Tim) hat alles selber gespielt, ohne Double. Es war extrem kalt! In 600 bis 800 Meter Höhe gab es einen künstlich angelegten Teich, wo wir die Szene gespielt haben. Ich bin im Pyjama in der Szene rumgelaufen und direkt hinter mir war der Helikopter, das war eigentlich das schlimmste. Da kommt eine Windstärke, auf die ich einfach nicht vorbereitet war. Das haben wir dann den ganzen Tag gedreht, das ist schon etwas absurd und es wird einem erst bewusst, was man da gerade geleistet hat. Während des Drehs spielt Adrenalin eine große Rolle. Ich kann beim Dreh aber auch nicht die ganze Zeit denken, wie kalt mir ist, weil das die Szene nicht weiterbringt. Das Team war super und es hat insgesamt großen Spaß gemacht!

Sind Sie eigentlich aufgeregt, wenn das Special startet? Das Feedback bekommen Sie ja erst etwas zeitversetzt.

Ich bin total aufgeregt und gespannt darauf, weil es eine sehr intensive Rolle ist. Sonst spiele ich die noch jüngeren Rollen. Das jetzt war für mich eine Möglichkeit noch ein bisschen mehr erwachsen zu sein und ich bin gespannt, wie das bei den Zuschauern ankommt.

Das Bergdoktor-Winterspecial "Die dunkle Seite des Lichts" läuft am 2. Januar um 20:15 Uhr im ZDF. Danach startet die reguläre Staffel mit Hans Sigl und Co. in den Hauptrollen.