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Günther Jauch: Kritik an öffentlich-rechtlichen Sendern

Günther Jauch, Interview
Mister "Wer-wird-Millionär" gibt sich kritisch. imago

Von 2011 bis 2015 führte Günther Jauch im Ersten sonntags durch seine gleichnamige politische Talkshow. Jetzt verrät er erstmals, warum er damit auffhörte. Der Moderator spart generell nicht an Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen.

Als TV Spielfilm kürzlich einen Artikel über eine mögliche Erhöhung der Rundfunkgebühren veröffentlichte, überschlugen sich die Leserstimmen. Über Tausend kommentierten allein auf Facebook, und die meisten beklagten mangelnde Qualität, die den Rundfunkbetrag nicht gerechtfertige. Auch Moderator Günther Jauch äußerte jetzt Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendern.

In einem Interview mit der Reporterfabrik, einer digitalen Journalistenschule, die Interessierten Medienkompetenz und journalistisches Handwerk vermitteln will, sprach Günther Jauch u.a. darüber, warum er seinen ARD-Talk nach viereinhalb Jahren aufgegeben hat. In der Pressemitteilung, die der NDR zum Abschied verschickte, wurde Jauch zitiert: "Über das Angebot der ARD zur Vertragsverlängerung habe ich mich sehr gefreut, sowohl aus beruflichen als auch aus privaten Gründen habe ich es nicht angenommen".
Im Gespräch mit ZDF-Journalistin Maja Weber erläuterte er jetzt zumindest die beruflichen Gründe: "Es haben am Ende ganz einfach zu viele da rein geredet", so Jauch, "In meinem speziellen Fall war es einfach so: Ich bin, gerade wenn ich journalistisch tätig bin, gerne unabhängig. Mit der Unabhängigkeit war es irgendwann schwierig".

In seinen Augen hätten die Öffentlich-rechtlichen selbst beste Voraussetzungen für Unabhängigkeit – eben durch die Beitragsfinanzierung. Aber "Sie schauen zuweilen ängstlich nach links und rechts, sie haben Rundfunkräte, Verwaltungsräte, politische Parteien, manchmal eine Schere, die sich selbst im Kopf zusammengebastelt haben", sind häufig "in sich selbst gefangen".

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Schon hardcore, wenn man die als Kolleginnen und Kollegen ansehen soll
Während Jauch mit seiner Kritik an den beitragsfinanzierten Sendern relativ zurückhaltend blieb – schließlich tritt er dort ja auch immer mal wieder auf - teilte er heftig gegen die Yellow-Presse aus. "Alles, was im Yellow-Bereich herumläuft, kann man für meine Begriffe vergessen.", die Berufsbezeichnung sei nicht geschützt, deshalb sei es "dann schon hardcore, wenn man die als Kolleginnen und Kollegen ansehen soll."

Trotzdem liest er täglich die Bild-Zeitung: "weil sie sehr oft schneller sind als die anderen, und zwar sowohl mit Geschichten, die nachher nicht so relevant sind oder auch nur in Teilen oder gar stimmen." Seinen Vergleich, die BILD sei eine "Schrotflinte", mit der "vergleichsweise viele Enten irgendwann auch wirklich zu Boden purzeln", zitierte das so kritisierte Boulveard-Blatt auch
Für die Reporterfabrik gibt Günther Jauch auch Workshops, die jeder Interessierte buchen kann.