.

Günther Jauch wollte "Wer wird Millionär?" nicht moderieren

Günther Jauch nimmt erstmals selbst als Kandidat Platz.
Günther Jauch spricht in einem Podcast über Krisen und Erfolge. RTL

In einem Podcast teilte Günther Jauch persönliche Einblicke in seine TV-Laufbahn – darunter auch Überraschendes zu seinem Job als "WWM"-Moderator.

Kaum jemand ist aus dem deutschen Fernsehen so wenig wegzudenken wie er: Als Gesicht von "Wer wird Millionär?" ist Günther Jauch beim Publikum seit Jahrzehnten beliebt. In seiner langen Zeit bei RTL und in seiner Arbeit bei der ARD hat er das Infotainment maßgeblich mitgestaltet. Im Podcast "40 Years On Air" gab er nun persönliche Einblicke in seine Karriere. Wie er im Gespräch mit DWDL.de-Chefredakteur Thomas Lückerath enthüllt, gab es darin auch einige Krisen.

Günther Jauch über seine Krisen beim TV

Jauch habe immer versucht, "das Beste" der Öffentlich-Rechtlichen mit dem Besten des kommerziellen Fernsehens zu verbinden, sagt er im Interview. "Wenn ich zurückschaue, muss ich sagen, dass mir das leider nicht so richtig gelungen ist", blickt er ehrlich zurück.

Auch auf "Stern TV" spielt er damit an. Das RTL-Format startete anfangs mit miesen Quoten, wurde dann aber zu einer guten Mischung aus Unterhaltung und Information, die beim Publikum ankam. "Das war die einzige Sendung, bei der ich mich aktiv beworben habe", so Jauch. Mehr als 20 Jahre moderierte er, bevor Steffen Hallaschka seinen Posten übernahm.

Nachdem er sich für RTL als Erfolgsgarant bewiesen hatte, warb umgekehrt die ARD um ihn. Dort habe er sich aber "immer mehr eingeengt gefühlt" – insbesondere, weil er seine "journalistische Unabhängigkeit bedroht sah". Deshalb war irgendwann Schluss für ihn beim Öffentlich-Rechtlichen, obwohl dort ganz am Anfang seine Karriere startete – und obwohl er noch einige Ideen gehabt hätte, die Zuschauer für die wichtigen Themen zu begeistern.

"Wer wird Millionär?" war erst ungewollt

Als Vorteil bei Privatsendern wie RTL sehe er dagegen vor allem das Mut zum Risiko und zur schnelleren Umsetzung von Ideen. "Wer wird Millionär?" gilt wohl als eines der besten Beispiele: Entstanden sei die Sendung erst, weil RTL damals neben einem spontanen Geschäftsführer auch hohe Summen für die Etablierung von neuem Programm zur Verfügung hatte. "Tolle Zeiten", wie Jauch findet.

Dabei wollte er den Job erst gar nicht, wie er verrät: Nachdem er u.a. das "Herzblatt" moderieren sollte und dieses Angebot wie viele weitere ablehnte, sei es Zeit gewesen, mal etwas anzunehmen – und das war dann eben "Wer wird Millionär?".

Ein Glücksfall für alle Seiten, denn bis heute steht Jauch für die Quiz-Show und beschert RTL nach wie vor einen echten Publikumserfolg. Ob die Sendung nach 30 Jahren mal eine Erfrischung nötig habe? "Das braucht die Sendung nicht", ist er überzeugt.

Um selbst als Kandidat teilzunehmen und bei Wissensfragen zu glänzen, fühlt er sich inzwischen übrigens zu alt. Das Alter sei auch der einzige Grund, aus dem er sich aus dem TV zurückziehen würde – wonach es noch lange nicht aussieht.

Ausschnitte des Interviews sind in der Podcast-Folge "40 Years On Air" von VAUNET und DWDL ab morgen (Samstag, 1.6.) bei den gängigen Anbietern zu hören.