Horst Lichter musste beim Anblick der Keramik-Hühner zugeben: So etwas hatte er noch nicht gesehen, weder bei "Bares für Rares" noch privat. Auch der Experte Colmar Schulte-Goltz war hellauf begeistert von der Seltenheit und rief einen Wert auf, den der Verkäufer nicht erwartet hätte.

Eierbecher sorgen für Begeisterung bei Horst Lichter und Experten

"Das gefällt mir ausgesprochen gut", konnte sich der Moderator an den Eierbechern kaum sattsehen. "Mir auch", stimmte Colmar Schulte-Goltz zu. "Wie bist du denn an diese Henne mit ihren Küken gekommen?", fragte Lichter Gerd aus Lübeck. "Mein Bekannter und ich, wir hatten eine Haushaltsauflösung gemacht", erzählte der. "Unter anderem war die Henne mit den Eierbechern dabei."

"Ich bin ganz begeistert von diesem schönen, umfangreichen Schaugeschirr", schwärmte der Experte. In die Aussparungen des Tabletts passten die große Henne sowie die Eierbecher in Kükenform. "Das alles ist naturalistisch gestaltet."

Bares für Rares: Verkäufer erhält unerwartet hohe Summe

Hergestellt wurde das Majolika-Set von Julius Dressler in Böhmen. "Dann hatte man da die warmen Eier drin", hob Schulte-Goltz den Deckel der Henne. "Ein richtig tolles Ding!" Im 18. Jahrhundert ersetzte solches Schaugeschirr die Tradition der Schaugerichte. Statt präparierte Tiere auf der Tafel zu präsentieren, verwendete man Keramikgeschirr und ließ die Tiere am Leben, erklärte der Experte. Dieses Set datierte er auf die Zeit um 1900.

"Also ich sehe das zum ersten Mal in meinem Leben", gestand Horst Lichter. "Ich kenne keinen, der das hat." Gerd äußerte seinen Wunschpreis: "Ich habe mir gedacht so 300 bis 400 Euro." "Es ist überaus originell", außerdem hielt der Experte das komplette Set für äußerst selten. "Das macht es sammelwürdig." Sein Schätzpreis lag deshalb bei 700 bis 900 Euro. "Boah! Toll!", staunte Gerd. "Es kribbelt mir runter", bekam er Gänsehaut. "Mit so viel hatte ich gar nicht gerechnet!"

"Ich starte mit 80 Euro", machte Christian Vechtel das erste Gebot, nachdem er den Zustand der Hühnerfamilie getestet hatte. Bei 200 Euro fragte Elke Velten nach der Expertise, bevor sie ein weiteres Gebot abgab. Der hohe Schätzwert animierte Ester Ollick zu einem großen Sprung auf 300 Euro. Bei 500 Euro bekam Elke Velten den Zuschlag. Damit erzielte Gerd 100 Euro mehr als er sich erhofft hatte - ein tolles Ergebnis für Trödel aus der Haushaltsauflösung.

Hochpreisige Armbanduhr findet keinen Käufer

Ebenfalls verkauft wurde in der Montagsausgabe von "Bares für Rares" ein Fernrohr aus Messing mit Etui aus der Zeit zwischen 1903 und 1908, das Sven Deutschmanek auf 250 bis 350 Euro schätzte. Steve Mandel kaufte das antike Stück für 320 Euro: "Zu so einem alten Kerl passt so ein altes Glas."

Die Armbanduhr von Jaeger LeCoultre aus den 1970er-Jahren wurde mit 2.900 bis 3.200 Euro bewertet. Doch ohne Papiere und Box wollte niemand im Händlerraum die gewünschten 3.000 Euro für die Uhr bezahlen. Der Verkäufer nahm das Objekt wieder mit nach Hause.

Ein Ölgemälde von Heinrich Hermanns aus der Zeit um 1900 hatte einen Schätzwert von 600 bis 800 Euro. Elke Velten gab nach einem Wettbieten mit Julian Schmitz-Avila sogar 820 Euro aus.

Die Gehrungssäge "Ulmia" aus der Zeit zwischen 1905 und 1916 war 80 bis 120 Euro wert. Esther Ollick kaufte die Säge als begeisterte Handwerkerin für 180 Euro für den Eigengebrauch.

Die goldene Brosche in Hutform aus den 1950er-Jahren schätzte die Expertin auf 700 bis 800 Euro. Julian Schmitz-Avila bezahlte sogar 1.000 Euro: "Das ist eine sehr ausgefallene Brosche mit sehr hohem Wiedererkennungswert."

Das Original zu diesem Beitrag "Bares für Rares: Seltene Eierbecher sorgen für Gänsehaut" stammt von "Teleschau".