.
Erschienen durch Kooperation mit

Bares für Rares: Mitbringsel beschädigt - Verkäufer ist aber überglücklich

Bei "Bares für Rares" brachte ein Verkäufer eine Windhund-Skulptur mit. Erst hier erkannte er den wahren Wert dieses Objekts.

Über 45 Jahre hatte der Windhund im Wohnzimmer des Verkäufers gestanden und dort "vor sich hingestaubt", wie Gerd aus Darmstadt erklärte. Bei "Bares für Rares" im ZDF wollte er sich nun endlich von dem Vierbeiner trennen. Horst Lichter schien ganz angetan von dem Tier mit glattem Fell: "Er haart nicht und ist somit auch für Allergiker gut geeignet", scherzte der Moderator.

Kunst-Experte Detlev Kümmel fiel hingegen die Signatur des Künstlers ins Auge: "Krieger". Dabei handelte es sich um den deutschen Bildhauer Wilhelm Krieger, der vor allem in den 1920er-Jahren künstlerisch sehr hochwertig gearbeitet hatte. Das erkannte der Experte auch an der klaren Linienführung und datierte den Windhund als Art-déco-Stück ebenfalls in die Zeit.

"Die Figur ist toll und der Künstler bedeutend", schwärmte Kümmel über die Bronze. Doch leider hatte das schöne Stück einen Makel am hinteren Bereich der Figur, wo die Patina fehlte. "Wahrscheinlich wurde da mal ein Bruch repariert", mutmaßte der Experte. Immerhin sei die Reparatur fachmännisch ausgeführt worden.

"Bares für Rares"-Experte muss Preisschätzung "deutlich herabsenken"

Blieb nur noch die Frage nach dem Wunschpreis. Nach der Expertise hoffte Verkäufer Gerd auf 2.000 Euro für seinen Windhund. Doch was sagte Kümmel dazu? Erst mal nichts Konkretes. Der Experte betonte vielmehr, er sei "total begeistert von der Form". Gleichwohl müsse er nochmals auf den Künstler zu sprechen kommen, der aktuell auf dem Kunstmarkt hoch gehandelt werde.

Viele Krieger-Werke würden auf 2.000 Euro geschätzt, erzielten aber auf Auktionen bis zu 6.500 Euro. "Das passiert regelmäßig im Moment", berichtete Detlev Kümmel. Doch bei der Bronze von Gerd musste der Experte wegen der Macke am Hinterteil seine Schätzung "deutlich herabsenken". "Denn Beschädigungen sind bei einem guten Künstler umso schlimmer."

Der Verkäufer kam bei diesen Worten ins Schwitzen und sah seinen Wunschpreis in weite Ferne rücken. Als Kümmel dann einen Schätzwert von 3.000 bis 3.500 Euro aussprach, fiel Gerd ein so großer Stein vom Herzen, dass er fast in die Knie ging. Lichter konnte die Erleichterung des Kandidaten nur zu gut verstehen, denn Detlev Kümmel hatte es wirklich spannend gemacht.

Verkäufer ist überglücklich

"Ich dachte, er sagt 500 Euro", schnaufte Gerd, völlig fertig. "Ich dachte auch, jetzt haut er uns so richtig einen hinter die Binde", lachte Lichter mit Gerd im Arm. Ohne Beschädigung wäre der Hund sogar bis 5.000 Euro wert gewesen, fügte Kümmel hinzu. Der Verkäufer war trotzdem überglücklich und wollte Lichter glatt zum Abendessen einladen. "Dat wär wat", erwiderte der nur im Konjunktiv. Dann ging es in den Händlerraum.

"Ist das eine schöne Arbeit!", schwärmte dort Wolfgang Pauritsch, der angab, er besitze den "passenden Schreibtisch" für die Bronze. "Ich auch", behauptete Elke Velten. Fabian Kahl wirkte gleichfalls begeistert: "Da kommt Freude auf, denn das ist richtig schönes Art-déco." Doch das erste Gebot kam von Steve Mandel: 400 Euro rief der Händler auf.

Lehnertz versteht die Begeisterung nicht

Nach einem Duell zwischen Kahl und Pauritsch, grätschte Velten mit 1.000 Euro dazwischen. Und plötzlich mischte Mandel wieder mit und erhöhte auf 2.000 Euro. Nur Walter Lehnertz verstand die Begeisterung seiner Kollegen so gar nicht: "Sag mal, was seht ihr in dem?"

Ein "schönes" und "einmaliges" Objekt, bekam er zu hören. Wolfgang Pauritsch war es von allen Anwesenden am meisten wert. Mit 2.500 Euro war er der Höchstbietende. "Ich habe mich von Anfang an verliebt", gestand der Händler. Nach dem Deal war der Verkäufer selig, er schwärmte von einem "emotionalen Tag" in der ZDF-Trödelshow.