Seit November 2018 steht Christian Vechtel mit am Händlertisch von "Bares für Rares", im Vergleich zu seinen Kollegen wie Walter Lehnertz oder Wolfgang Pauritsch oder Susanne Steiger ist er also ein recht junger Hase bei der altgedienten ZDF-Trödelshow. Und anders als manche seiner Mitbieter hat er bislang auf weitere Medienauftritte weitgehend verzichtet. Wir stellen den Auktionator aus Münster vor.

Interessant und nie langweilig

Premiere bei "Bares für Rares" feierte Christian Vechtel am 7. November 2018. Auf der Facebook-Seite der Sendung stellte sich Vechtel damals kurz vor und erzählte u. a, warum er sich für sein Metier begeistert. "Die Faszination bei mir im Beruf im Auktionswesen ist einfach die Tatsache, dass jede Auktion anders ist. Das macht das sehr abwechslungsreich und auch deswegen sehr interessant und nie langweilig."

Vechtel betreibt seit 2011 zusammen mit Christian Becker, der auf Briefmarken, Münzen und Medaillen spezialisiert ist, das Antiquitätengeschäft "Zeitgenossen" im Kreuzviertel in Münster. Im Ladenlokal verkaufen sie Dinge vom Designklassiker über Gemälde bis zum dekorativen Einrichtungsunikat, zusätzlich veranstalten die "Zeitgenossen" zwei- bis dreimal im Jahr Kunst-, Antiquitäten- und Designauktionen.

Immer wieder neue Objekte kennenlernen

Christian Vechtel hat Kunstgeschichte studiert und fuhr später Taxi. Das Portemonnaie aus dieser Zeit, so erzählte er den Westfälischen Nachrichten 2018, habe er auch bei "Bares für Rares" dabei – gefüllt mit 5000 Euro Bargeld. "Unvorstellbar der Gedanke, bei einem Ankauf vor laufenden Kameras nicht bezahlen zu können.

Durch das Mitwirken bei der ZDF-Show erhofft sich Vechtel natürlich Werbung für sein Geschäft, aber nicht nur: Im Vorstellungsvideo sagte er, er freue sich darauf, "immer wieder neue Objekte kennenlernen zu können und natürlich auch etwas zu lernen. […] Auch von den Kollegen zu lernen würde mich freuen und natürlich auch für einen guten adäquaten Preis etwas einzukaufen."

Kindheitstraum erfüllt

Und in den vergangenen zwei Jahren hat der 45-Jährige schon einige interessante Ankäufe getätigt. Einer seiner ersten war ein Paar-Teller von Villeroy & Boch aus dem Jahr 1892. "Den wollte ich unbedingt haben und da ging es dann mit mir durch. Ich habe 460 Euro geboten", sagte er den Westfälischen Nachrichten.

Und einen Kindheitstraum hat er sich auch schon erfüllt: Er hat das erste Apple-Macintosh-Modell von 1984 erworben. "Wir waren alle ein bisschen unsicher, wo man hingehen könnte mit dem Geld, aber ich bin der stolze Besitzer eines Personal Computers […]." 1984 konnte sich seine Familie den nicht leisten. Auch jetzt war der Preis noch happig, vor allem, da das Teil kaum noch nutzbar ist. Aber wenn dafür Träume wahr werden …

Wohnungen in Paris oder New York auflösen

Bevor er selbst Teil von "Bares für Rares" wurde, kannte Vechtel die Sendung kaum. "Wenn um 15.05 Uhr die neuen Folgen laufen, arbeite ich – und wenn abends die Wiederholungen laufen, arbeite ich immer noch."

Zu seinem Tagesgeschäft abseits der Kamera gehören auch Haushaltsauflösungen und Nachlässe, die schönsten Stücke versteigern die "Zeitgenossen" dann in ihren Auktionen. "Mein Traum wäre es, mal in Paris oder New York eine Wohnung aufzulösen", so Vechtel gegenüber den Westfälischen Nachrichten.

"Bares für Rares" läuft montags bis freitags um 15:05 im ZDF.