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"Bares für Rares": Händler ganz aus dem Häuschen

Bares für Rares
"Bares für Rares": "Sie dürfen sich jetzt einen Preis aussuchen" ZDF

Bei der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" kommt ein Händler aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Für ein seltenes Reliefbild macht der Händler ein unschlagbares Angebot, das der Verkäufer nur schwer ablehnen konnte.

Der "Bares für Rares"-Experte Colmar Schulte-Goltz attestierte hohe Handwerkskunst, der sich auch Moderator Horst Lichter (59) nicht entziehen konnte. Die Begeisterung stieg im Händlerraum sogar noch mehr, denn ein Händler wartete schon seit Jahrzehnten darauf, endlich so ein Kunstwerk kaufen zu können. "Udo, tolles Ding", begrüßte Lichter den Verkäufer aus Hagen. "Wo hast du das her?" Der ehemalige Seminarleiter erzählte: "Ich habe vor 25 Jahren einen alten Herren betreut. Nach einem halben Jahr hat der gesagt: Das ist für dich." Damals lehnte Udo das Geschenk jedoch ab: "Das passte gar nicht zu mir." Doch die Geschichte ging noch weiter: "Dann ist der Mann irgendwann gestorben." Schließlich sei irgendwann die Tochter zu ihm gekommen und habe gesagt: "Ich habe da noch was für dich. Und seitdem habe ich es." Der Experte schwärmte von der besonderen Herstellungsart des Reliefbildes von Jean-Baptiste Stahl aus der Zeit um 1900: "Das ist eine Arbeit in der Phanolithtechnik." Dargestellt ist eine Szene aus dem Trojanischen Krieg.

Deswegen will der Händler endlich das Original haben

"Dieser Jean-Baptiste Stahl ist ein sehr toller Künstler gewesen, der aus einer elsässischen Tonhandwerkerfamilie kam und der die Kunst von Ton- und Porzellanverarbeitung zu einem Höhepunkt gebracht hat", gab Schulte-Goltz weitere Einblicke in das Leben des Künstlers. "Er hat lange bei Villeroy & Boch gearbeitet als Modellmeister." Daher stammte auch die Phanolithplatte. "Tatsächlich hat Jean-Baptiste Stahl mit dieser Art der Phanolitharbeiten 1900 den Großen Preis der Weltausstellung in Paris gewonnen." Die aufwendige Herstellungsweise hob den Preis zusätzlich: "Das Stück ist toll, es ist wahnsinnig gut gemacht. Deshalb schätze ich diese Arbeit auf 1.200 bis 1.500 Euro", so Schulte-Goltz. "Ich habe immer nur die Repliken gehabt, deswegen will ich jetzt mal das Original haben", gab Daniel Meyer zu - und wollte sich die einmalige Kaufgelegenheit nicht entgehen lassen. "Ich weiß, dass es sehr viele Sammler für dieses Gebiet gibt." Doch beim Gebot von 600 Euro zuckte Noch-Besitzer Udo nicht einmal mit der Wimper.

Gelegenheit für Händler, auf die er schon seit Jahrzehnten gewartet hat

Verkäufer Udo scherzte über Meyers Gebot: "Wir sind immer noch in der Preisspanne von seinen Repliken, die er früher gekauft hat." Das wollte der Händler nicht auf sich sitzen lassen: "Machen wir es kurz: Ich möchte es haben, Sie wollen es verkaufen. Sie dürfen sich jetzt einen Preis aussuchen. Einen Schmerzpreis. "Unter 1.200 Euro würde gar nichts gehen", äußerte Udo seinen Mindestpreis und schaffte es sogar, Daniel Meyer 1.250 Euro aus der Tasche zu ziehen. "Diese Schlacht haben Sie gewonnen", gratulierte Wolfgang Pauritsch  zum Verhandlungsgeschick. "Da komme ich schnell nach vorne, bevor Sie sich das noch anders überlegen", flitzte Händler Meyer los. Kollegin Susanne Steiger lachte: "Ich habe dich noch nie so schnell laufen sehen." Meyer erklärte seine Begeisterung: "Ich suche das seit 30 Jahren, ich finde das toll, dass ich mal ein Original habe."

Goldcollier aus Italien aus den 50ern

Außerdem im Angebot der Freitagsausgabe von "Bares für Rares": ein italienisches Goldcollier aus den 1950er-Jahren mit einem Wert von 1.400 bis 1.600 Euro. Susanne Steiger schnappte sich das Schmuckstück für 1.600 Euro: "Obwohl es schon so alt ist, ist es total im Trend." Das "Spinett"-Tonmöbel von Loewe-Opta aus dem Jahr 1954 wurde vom Experten auf 150 Euro geschätzt. Daniel Meyer kaufte das Gerät allerdings für 260 Euro und schmiedete bereits Pläne: "Ich werde einen Klavierabend veranstalten."

Teekessel aus dem letzten Jahrhundert wechselte ebenfalls den Besitzer

Der Teekessel mit Stövchen aus dem Jugendstil wurde um 1910 von den Gebrüdern Bing in Nürnberg hergestellt. Schätzwert: 170 bis 190 Euro. Walter "Waldi" Lehnertz handelte sich in Fünferschritten nach oben und bezahlte am Ende 235 Euro: "Ich habe ein paar Engländer, ich glaube, die stehen auf sowas." Der Ring im "Art déco"-Stil mit Beryllen und Diamanten aus den 1970er-Jahren wurde mit 450 bis 500 Euro bewertet. Händler Daniel Meyer bot sogar 600 Euro, die die Verkäuferin dankend annahm.

 

Horst Lichter überzeugte der Professorenstuhl nicht

"Ich weiß nicht, ob ich ihn schön finde", blickte Horst Lichter skeptisch auf den Professorenstuhl aus Eichenholz aus der Zeit um 1910. Sven Deutschmanek schätzte den Wert des wuchtigen Möbelstücks auf 250 bis 350 Euro. Das Höchstgebot lag bei 200 Euro, denn die Händlerinnen und Händler wussten, wie schwer solche Stücke zu verkaufen sind. Das war dem Verkäufer jedoch zu wenig. Er behielt den Sessel und trat schwer beladen den Rückweg an.

Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares": Händler ganz aus dem Häuschen" stammt von "Teleschau".