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ARD plant eigenes "Markus Lanz" und mehr neue Shows

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Die ARD will sich neu aufstellen und hat dabei vor allem das ZDF im Blick. Imago Images/Future Image

Die ARD will das Programm in TV und Mediathek verändern. Erste Pläne dazu sind nun bekanntgeworden. Es zeigt sich: Vor allem ein Sender ist dabei Vorbild.

Die ARD arbeitet an der Schärfung des eigenen Programmprofils. Dazu sind auch Veränderungen bei Sendeplätzen und neue Sendungen geplant.

Die ARD-Programmchefin Christine Strobl sagte am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zu den Plänen: "In diesem Zusammenhang spielt nicht nur das lineare Programmschema eine Rolle. Wir wollen vielmehr ein eigenes, nutzerorientiertes Programmangebot für die ARD-Mediathek umsetzen - die Mediathek und "Das Erste" sind uns dabei gleich wichtig."

Die Planungen drehen sich zum Beispiel um den Comedy-Bereich. ARD-Chefredakteur Oliver Köhr sagte: "In der Tat suchen wir ein neues Comedy-Format, das auch die regionale Verankerung der ARD im Blick hat, und Freitag ist ein denkbarer Tag." Eine Comedy-Show am Freitagabend? Das klingt ganz danach als hätten sich die Zuständigen bei einer der bekanntesten Show des direkten Konkurrenten ZDF bedient: der "heute show".

"Markus Lanz" bei ARD

Zuvor hatte der "Spiegel" über ein entsprechendes internes ARD-Papier berichtet und dabei zudem Pläne für ein neues Late-Night-Format mit der Kabarettistin Carolin Kebekus genannt. Der stellvertretende ARD-Programmdirektor und Channel-Manager der ARD-Mediathek, Florian Hager, sagte dazu auf Nachfrage: "Wir sind in Gesprächen mit Carolin Kebekus. Sie ist für die ARD ein wichtiger Kopf und es geht uns um politische Comedy."

Der "Spiegel" schrieb zudem über Pläne, nach den "Tagesthemen" am Dienstag einen neuen Talk zu etablieren, der "Markus Lanz" ähneln solle. Strobl: "Wir denken an ein Format, das Menschen und nicht ein Thema in den Vordergrund stellt. Wir sind dazu in Gesprächen mit Sandra Maischberger, denn sie hat unbestritten diese Gabe. Und nein, einen zusätzlichen Talk wird es nicht geben."

Die Programmdirektorin betonte zudem, dass der Montag der relevante Informationstag im Programm sein solle. "Im Ersten brauchen wir am Montagabend mehr Dokumentationen mit relevanten Stoffen, die für die beste Sendezeit geeignet sind." Hier steht das ZDF nicht Pate, aber es lässt ein anderer Sender offenbar grüßen: ProSieben. Die haben im Jahr 2020 am Montagabend für eine der meistdiskutierten Fernsehdokumentationen gesorgt: "Rechts, Deutsch, Radikal".

Über den Stand der Pläne in dem Papier sagte ARD-Chefredakteur Köhr: "Wir haben unseren Vorschlag den Intendantinnen und Intendanten vorige Woche vorgestellt, starken Rückhalt erfahren und das Gesamtkonzept gemeinsam beschlossen." Man spreche jetzt im Rahmen dieser Leitplanken mit den Direktorinnen und Direktoren und setze "das Konzept dann gemeinsam mit den Redaktionen um."