"Brexit stärkt Europa! Nationalisten am Ende?" lautete das Thema der ARD-Talkshow. Sorgenvolle Kommentare kommen von allen Diskutanten - außer von der AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch.
Der konservative Finanzminister Markus Söder (CSU) aus Bayern warnt vor Mehrkosten für die Wirtschaft und Gefahren für Arbeitsplätze. Die Grüne Marieluise Beck sieht ganz Europa und seinen "Zusammenhalt" bedroht, der frühere ARD-Brüssel-Korrespondent Rolf-Dieter Krause prognostizierte "beiden Seiten Schaden". Und von Storch? Sie erklärte, sie habe nach dem Brexit-Votum vor Freude geweint.
"Ich habe mich gefreut darüber, dass wir erleben durften, dass es nicht nur einen Weg in die EU hinein gibt, sondern auch einen Weg hinaus", sagte von Storch.
Nun ist es nichts Neues, dass AfD-Politiker sich über die Zersplitterung Europas freuen. Es gibt ihren nationalen Argumenten Auftrieb und führt sie so als "Gegenparts" in die Räume der Polittalks. Räume, die laut von Storch viel zu selten von AfD-Politikern besetzt werden. Via Facebook hatte sie sich über den zu geringen Anteil beschwert, kurz darauf eine Einladung von Maischberger erhalten und augenblicklich erklärt, dass die Kritik offenbar etwas genutzt habe.
"Bei ‘Maischberger' hat offensichtlich jemand abgesagt, so dass ich sehr kurzfristig einspringe. Immerhin", so die Politikerin. Ein Verschwörungsgespenst, das die "Maischberger"-Redaktion via Twitter ins rechte Licht rückte: "Wir versichern: Trotz Gerüchte (sic!) musste keiner unserer Gäste für jemand anderen einspringen - da ist wohl jemand auf der Maus ausgerutscht."
Der konservative Finanzminister Markus Söder (CSU) aus Bayern warnt vor Mehrkosten für die Wirtschaft und Gefahren für Arbeitsplätze. Die Grüne Marieluise Beck sieht ganz Europa und seinen "Zusammenhalt" bedroht, der frühere ARD-Brüssel-Korrespondent Rolf-Dieter Krause prognostizierte "beiden Seiten Schaden". Und von Storch? Sie erklärte, sie habe nach dem Brexit-Votum vor Freude geweint.
"Ich habe mich gefreut darüber, dass wir erleben durften, dass es nicht nur einen Weg in die EU hinein gibt, sondern auch einen Weg hinaus", sagte von Storch.
Nun ist es nichts Neues, dass AfD-Politiker sich über die Zersplitterung Europas freuen. Es gibt ihren nationalen Argumenten Auftrieb und führt sie so als "Gegenparts" in die Räume der Polittalks. Räume, die laut von Storch viel zu selten von AfD-Politikern besetzt werden. Via Facebook hatte sie sich über den zu geringen Anteil beschwert, kurz darauf eine Einladung von Maischberger erhalten und augenblicklich erklärt, dass die Kritik offenbar etwas genutzt habe.
"Bei ‘Maischberger' hat offensichtlich jemand abgesagt, so dass ich sehr kurzfristig einspringe. Immerhin", so die Politikerin. Ein Verschwörungsgespenst, das die "Maischberger"-Redaktion via Twitter ins rechte Licht rückte: "Wir versichern: Trotz Gerüchte (sic!) musste keiner unserer Gäste für jemand anderen einspringen - da ist wohl jemand auf der Maus ausgerutscht."
Sendung verpasst? Hier geht es in die Mediathek:
Maischberger reißt Tweet aus dem Kontext
Tatsächlich kommen Vertreter der AfD in jüngster Vergangenheit nicht mehr so oft in den Talkshows vor wie noch vor einem Jahr. Von 82 Talkgästen seit Anfang des Jahres bei "hart aber fair", "Anne Will", "Maischberger" und "maybrit illner" kam nur einer von der AfD. Das NDR-Medienmagazin "Zapp" ermittelt folgende Zahlen für das vergangene Jahr: Zwischen Januar und November 2016 waren von 244 Talk-Gästen 22 von der AfD.
Und vielleicht werden es zukünftig noch weniger, denn gestern wurde mit dem AfD-Gast nicht gerade fair umgesprungen. Als von Storch in der Talkshow erzählt, dass ihre Partei dagegen sei, sich in die Entscheidungen anderer Länder einzumischen, unterbricht Moderatorin Sandra Maischberger sie:
"Mit Verlaub, Sie haben einen Tweet losgelassen, der klang jetzt auch nicht so fein. Da sagten sie den Südeuropäern, die muss man 'zum Sparen zwingen und den Griechen den Marsch blasen'."
Als die Politikerin entgegnet, der Tweet sei aus dem Kontext gerissen, lacht Marieluise Beck sie nur aus. 140-Zeichen, Kontext, haha:
Und vielleicht werden es zukünftig noch weniger, denn gestern wurde mit dem AfD-Gast nicht gerade fair umgesprungen. Als von Storch in der Talkshow erzählt, dass ihre Partei dagegen sei, sich in die Entscheidungen anderer Länder einzumischen, unterbricht Moderatorin Sandra Maischberger sie:
"Mit Verlaub, Sie haben einen Tweet losgelassen, der klang jetzt auch nicht so fein. Da sagten sie den Südeuropäern, die muss man 'zum Sparen zwingen und den Griechen den Marsch blasen'."
Als die Politikerin entgegnet, der Tweet sei aus dem Kontext gerissen, lacht Marieluise Beck sie nur aus. 140-Zeichen, Kontext, haha:
Problem ist nur, der Tweet besteht sehr wohl aus einem Kontext, konkret in einem Link zu einem Tweet der nordrhein-westfälischen SPD. Die zitiert den neuen SPD-Vorsitzenden Martin Schulz mit dem Satz: "Wir wollen ein europäisches Deutschland und nie wieder ein germanisiertes Europa."
Ihr Tweet kritisiert diese Position:
Ihr Tweet kritisiert diese Position:
Sandra Maischberger hat den Tweet nicht nur aus dem Kontext gerissen, sie hat die Aussage der AfD-Politikern ins Gegenteil verkehrt. Eine Peinlichkeit, die bis zum jetztigen Zeitpunkt nicht berichtigt wurde. Die Redaktion von "Maischberger" hat sich zu dem Thema bislang nicht zu Wort gemeldet. Somit bleibt eine Sendung, die von vorne bis hinten mit peinlichen Entgleisungen Schlagzeilen machte.
Autor: Steven Sowa