Der Frankfurter "Tatort: Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh'n" (29.09., das Erste) hielt nicht nur einen seelisch gezeichneten Psychiater und einen rücksichtslosen Mafiaboss bereit, sondern auch den letzten Auftritt des Ermittlerduos Anna Janneke und Paul Brix. Margarita Broich (64) und Wolfram Koch (62) hatten bereits 2023 angekündigt, sich nach ihrem 19. Einsatz aus dem Sonntagskrimi zurückzuziehen. Umso gespannter wurde ihr Serienende erwartet.

Und das hatte es in sich: Janneke und Brix lösen ihren Fall erfolgreich und entkommen größtenteils unversehrt. Im letzten Augenblick schlägt jedoch das kriminelle Milieu zurück und sprengt die beiden Ermittler mit einer Autobombe in die Luft. Dabei waren die beiden nach zehn Jahren gerade auf dem Weg zu ihrem ersten Rendezvous. Aber nein, Zazie de Paris singt als Fanny ein letztes Chanson und nach einem Jahrzehnt beim "Tatort" gehen die beiden Ermittler in Flammen auf.

Janneke und Brix: "Unaufgeregte Ermittler, die ein Hauch Noir umgibt"

Ein dramatischer Abschied für ein Ermittlerduo, dass die "Tatort"-Zuschauer mit ungewöhnlichen Untersuchungsmethoden begeisterte und inmitten des Frankfurter Stadtdschungels immer eine Portion Gelassenheit zeigte. "Wir tanzen hier raus wie Lauren Bacall und Humphrey Bogart", erklärt Brix Janneke noch, bevor sie ein letztes Mal die Bar verlassen.

Gemeint sind die Schauspieler Bacall (1924-2014) und Bogart (1899-1957), die die Gangstergeschichten des "Film Noir" in den 1940er Jahren prägten und auch privat ein Traumpaar waren. "Janneke und Brix gehören zu den 'Tatort'-Duos, die auf Anhieb am besten in eine Großstadtatmosphäre passen. Unaufgeregte Ermittler, die ein Hauch Noir umgibt", begründet Drehbuchautor Michael Proehl (48) diese Hommage in der Pressemitteilung.

Janneke und Brix sind nicht die ersten "Tatort"-Ermittler mit traurigem Ende

Auch wenn es Janneke und Brix zu wünschen gewesen wäre, etwas weniger dramatisch aus dem "Tatort" auszuscheiden - es hätte schlimmer kommen können. Ihr Tod ist immerhin direkt mit dem Fall verknüpft und sie gehen gemeinsam. Ein Privileg, von dem Julia Grosz alias Franziska Weisz (44) nur träumen konnte.

Die Hamburger Kommissarin hatte in ihrem letzten Film "Was bleibt", der am Neujahrstag 2024 gezeigt wurde, kaum Ermittlungsarbeit geleistet und eine Randfigur gespielt, nur um schließlich von einem Unbekannten in einer Gasse erstochen zu werden. "Wenig würdevoll", lautete das mehrheitliche Urteil der Fans. Eine Gemeinsamkeit mit den Frankfurter Kollegen gibt es allerdings: Auch bei Julia Grosz deuteten sich kurz vor ihrem Tod nach Jahren eine Romanze mit ihrem Kollegen Falke (Wotan Wilke Möhring, 57) an.

Dasselbe Schicksal, aber durch einen dramatischen Showdown am Flughafen besser gestaltet, ereilte Nina Rubin (Meret Becker, 55). Die Berliner Ermittlerin starb 2022 in der Episode "Das Mädchen, das allein nach Haus' geht", ebenfalls in den Armen ihres Kollegen Robert Karow (Mark Waschke, 52). Auch diese beiden waren sich gerade auf persönlicher Ebene nähergekommen.

Der Abschied von Becker war seit 2019 bekannt, ganz anders der Tod der Figur Martina Bönisch (Anna Schudt, 50) aus Dortmund. Sie starb ohne Vorankündigung in der Episode "Liebe mich" (2022) an einer Schussverletzung - ihr Kollege Peter Faber (Jörg Hartmann, 55) konnte ihr gerade noch seine Liebe gestehen. In den vorangegangenen Episoden hatten sich die beiden Kommissare immer weiter angenähert, es kam sogar zu einem Kuss. Aber auch dieses Happy End wurde den Zuschauern verwehrt.

Dass es auch anders laufen kann, zeigte das Ende des Dortmunder Ermittlers Jan Pawlak (Rick Okon, 35). Er überlebte seinen letzten "Tatort"-Fall "Cash" (2024) und fuhr mit seiner großen Liebe, seiner Tochter, nach Sevilla, um dort neu zu starten.