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2020 im TV: Die größten Fernseh-Momente des Jahres

TV-Momente 2020: Die Fernseh-Ereignisse, Merkel Fernsehansprache, US-Wahl, CNN weinender Moderator, Die Ärzte Tagesthemen
Angela Merkels Corona-Ansprache, Jan Hofers Abschied und mehr: Das war 2020 im TV. Imago Images; Montage TV Spielfilm

2020 war ein besonderes Jahr: Mal richtig ätzend und manchmal auch absolut großartig. Das gilt auch für das deutsche Fernsehen. Hier sind unsere TV-Highlights 2020.

Es war groß, größer, Corona! 2020 war ein Jahr, wie es in der Menschheitsgeschichte nur selten vorkommt. Die Welt stand still und was macht Deutschland unter anderem sehr gern, wenn es heißt: "zu Hause bleiben"? Sich vor den Fernseher setzen. Aber nicht nur um sich abzulenken. Es war auch die Möglichkeit mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben, sich hochaktuell zu informieren und in andere Länder zu blicken. Daher blicken wir einmal auf die größten Fernseh-Momente 2020 zurück. Fiktionale Highlights wie Filme und Serien bleiben heute einmal außen vor, dafür geben wir euch hier einen Vorgeschmack darauf, was euch an Serien Großartiges 2021 erwartet. Die Trash-TV-Highlights folgen übrigens noch diese Woche. Das hat Fernseh-Deutschland dieses Jahr alles erlebt:

Merkel-Ansprache statt Fußball-EM

"Sag alles ab!" heißt ein Song der Band Tocotronic und selten passte er so gut wie dieses Jahr. Die Fußball-EM? Weg. Olympia? Weg. Stattdessen war das erste große Fernsehereignis 2020 Angela Merkel. Tja, wer hätte es gedacht, aber die Corona-Pandemie machte es möglich und nötig, dass Deutschlands Kanzlerin sich vor die Kameras setzte und zur Nation sprach. Es war ihre erste direkte Rede im TV aus aktuellem Anlass und was saßen wir nicht alle gespannt vor den Empfangsgeräten. Die Stille auf den Straßen war richtiggehend zu hören und wirkte so dringlich wie die Worte der Kanzlerin: "Es ist ernst. Nehmen sie es auch ernst."

25 Millionen Menschen hörten ihr zu, als sie über die Herausforderung der Corona-Pandemie für Deutschland sprach und an die Bürger appellierte, sich an die Regeln zu halten, zu Hause zu bleiben und ihren Beitrag zur Bekämpfung des Virus zu leisten. Auf sechs linearen TV-Sendern wurde die aufgezeichnete Rede gesendet, private wie öffentlich-rechtliche – ein historisches Fernseh-Ereignis.

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"Männerwelten" und das "Sommerhaus der Stars"

Die ProSieben-Spaßmacher Joko und Klaas erfanden ein neues Gameshow-Format: "Joko und Klaas gegen ProSieben". Aber das war nicht die aufregendste Nachricht an der Sendung, die auch so schon sehr gut ist. Der Gewinner bekommt 15 Minuten Sendezeit um 20.15 Uhr, die er frei gestalten darf und Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf nutzten mehrfach ihre Chance für ungewöhnliche 15 Minuten.

Das eindrücklichste Ereignis war der Kurzfilm "Männerwelten". Im Stile einer Führung durch ein Museum zeigte Autorin und Journalistin Sophie Passmann, welchen sexistischen Angriffen Frauen jeden Tag ausgesetzt sind: verbal wie auch körperlich, virtuell und physisch. Der Beitrag wurde millionenfach geklickt und verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken, inklusive diverser Diskussionen. 15 Minuten pure Gänsehaut. Und auch wenn die Bilder aus Moria, die später ebenfalls in dem Format gezeigt wurden, nicht minder erschreckend sind, war es doch der Mut des ersten Versuchs, der hier honoriert werden muss.

RTL machte dagegen mit einer neuen Staffel "Sommerhaus der Stars" auf sich aufmerksam. In der Auftaktfolge spuckte Kubilay Özdemir dem Bachelor Andrej Mangold vor laufenden Kameras ins Gesicht und auch der Rest der Staffel war kein Ruhmesblatt (dazu bald mehr). RTL hat im Corona-Fernsehjahr durch konsequent gute News-Berichterstattung gepunktet, in der Unterhaltungssparte waren die Highlights rar gesät.

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"Rechts. Deutsch. Radikal" auf ProSieben

Komm, wir räumen die Primetime spontan von Hollywood frei und schalten zwei Stunden keine Werbung: Das neue ProSieben? So sah es zumindest am 28. September aus, als "Rechts. Deutsch. Radikal." um 20.15 Uhr über die Bildschirme flimmerte.

Reporter Thilo Mischke zeichnete sich verantwortlich für die Dokumentation, die hohe Wellen schlug, gute Quoten einfuhr und einen AfD-Sprecher aufgrund seiner Gesinnung gleich mal den Job kostete. Nicht nur gut gemacht, auch gut platziert. Denn die Öffentlich-Rechtlichen hatten die meisten Themen schon viel früher in anderen Dokus verarbeitet, diese aber stets gut im Nachtprogramm und Mediatheken-Keller versteckt. Vielleicht lernen sie ja aus dem massiven Erfolg von ProSieben.

Tagesthemen mit "Die Ärzte"

"Hier ist das Ärzte deutsche Fernsehen." Welche Band darf die alterwürdigen Tagesthemen im Ersten eröffnen? Eine, nur eine: "Die Ärzte" spielten im Studio die Titelmelodie, machten ihr Wortspiel und sprachen anschließend mit Ingo Zamperoni über die Kulturbranche in Corona-Zeiten. Was für eine Überraschung und welch ungewöhnlicher Einstieg in die sonst ja eher konservative News-Sendung. Aber völlig zu Recht steht dort eine der bekanntesten Bands Deutschlands und macht sich einen Spaß. So überraschend sind die Tagesthemen sonst nur, wenn etwas nicht funktioniert.

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US-Wahl unter Tränen

Am "Morgen" nach der Wahlnacht in den USA sah es noch düster für die Demokraten aus. Als dann schließlich die Ergebnisse immer klarer wurden und Joe Biden doch noch gegen Präsident Trump gewann, bescherte vor allem ein Mann der Welt Gänsehaut. Wie man auch politisch zu Trump stehen mag: Der sonst sehr sichere und gesetzte, afroamerikanische CNN-Moderator und -Kommentator Van Jones, der nie ein Geheimnis aus seiner politischen Gesinnung gemacht hatte, brach emotional wegen des Biden-Siegs zusammen. Unter Tränen erklärt er, wie viel leichter es ab diesem Moment sei, seinen Kindern zu erklären, dass Charakter zähle. Er besiegelte einen der größten TV-Momente des Jahres mit "Now we can breathe" in Anlehnung an den von einem weißen Polizisten getöteten Schwarzen George Floyd, dessen letzte Worte "I can't breathe" waren.

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Jan Hofers Abschied

Im Dezember nahmen wir schließlich Abschied von einer TV-Legende: Tagesschau-Chefsprecher Jan Hofer hatte seine letzte Folge am 15. Dezember um 20.15 Uhr. 35 Jahre war Hofer bei Deutschlands wichtigster Nachrichtensendung.

Es gab einen kurzen Rückblick für das TV-Urgestein und dann, ganz offiziell, nahm Mr. Tagesschau einen letzten großen Fernseh-Moment 2020 für sich selbst heraus: Er löste seine Krawatte, bedankte sich und wer genau hinsah, konnte sehen, dass es ihn auch schmerzte dieser Abschied – so wie sicher die meisten von uns. Wie passend für dieses Jahr.

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