In den vergangenen Monaten wurde Netflix regelmäßig mit Kritik überzogen. Das kam daher, dass der Streamingdienst nicht nur einige beliebte Serien wie "1899" und zuletzt "Mindhunter" aus dem Nichts abgesetzt hat. Auch die Ankündigungen bezüglich der neuen Passwort-Sharing-Maßnahmen haben bei den Abonnentinnen und Abonnenten für viel Unmut gesorgt.

Und darauf reagiert Netflix nun wohl. Denn wie das Wall Street Journal berichtet, senkt der Streamingdienst seine Abo-Preise in über 30 Ländern – und das teils sehr deutlich.

Netflix senkt die Abo-Preise – aber nicht in Deutschland

Laut dem Analyseunternehmen Ampere Analysis profitieren etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten in den Märkten, wo Netflix in der lokalen Währung abrechnet, von dem Kurswechsel. Hier gehen die Preise beim Basis-Abo um 20 bis 60 Prozent nach unten und beim Standard- sowie Premium-Abo um 36 bis 24 Prozent. Dem Bericht von Ampere Analysis zufolge geht es prozentual gesehen vor allem in Kenia, Marokko und Ägypten mit den Kosten bergab.

In Europa führt das Analyseunternehmen nur Kroatien auf. Hier gegen die Preise für das Basis-Abo von 7,99 auf 4,99 Euro. Die Kosten für das Standard- und Premium-Abo sinken derweil um zwei Euro, also auf 7,99 beziehungsweise 9,99 Euro. Laut dem Wall Street Journal sollen aber auch Slowenien und Bulgarien in den Genuss der niedrigeren Preise kommen. Dort sind die neuen Abo-Kosten allerdings noch nicht bekannt. Deutschland, Österreich und die Schweiz sind hingegen leider nicht Teil des Kurswechsels von Netflix.

Laut dem Wall Street Journal reagiert der Streamingdienst mit den Preissenkungen sowohl auf die seit Monaten anhaltende Kritik, als auch auf die zunehmend erstarkende Konkurrenz, die von Disney+, Amazon Prime Video und Paramount+ ausgeht. Außerdem soll der Schritt ein Versuch von Netflix sein, einen Ausgleich zwischen Abo-Wachstum und Einnahmeplus im Ausland zu generieren. Trotzdem kommt die Maßnahme ziemlich überraschend. Hatte Netflix zuletzt doch noch eher von Preiserhöhungen gesprochen und neue Modelle wie das werbefinanzierte Abo eingeführt.