Es ist Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre in Hamburg. Das Vergnügungsviertel St. Pauli, in dessen Zentrum die Reeperbahn steht, ist in voller Blüte – zumindest bei der Prostitution. Die Zuhälter, auch Luden genannt, haben die Etablissements fest in ihrer Hand, sind gewalttätig und gut organisiert. Eine spannende Ära, die ab dem 3. März bei Amazon Prime Video in sechs Folgen als Serie "Luden – Könige der Reeperbahn" an den Start geht. In ihrem Zentrum steht Klaus Barkowsky, den es tatsächlich gab und auch andere Figuren der Erzählung sind realen Kiez-Persönlichkeiten nachempfunden.
Wer ist Klaus Barkowsky?
Er hatte den Spitznamen "Lamborghini-Klaus" und war Mitglied der sogenannten "Nutella-Bande", die in den 80ern in Hamburg zu einer festen Größe im Rotlichtviertel aufstieg. Sein Auto gab ihm seinen Spitznamen. Die Bande gruppierte sich rund um das Bordell Eros-Center und neben Barkowsky waren Zuhälter wie Peter Töpfer in dem Kollektiv organisiert, das mehrere hundert Frauen für sich arbeiten ließ. Er gilt als eine der einflussreichsten Personen auf dem Kiez der 80er-Jahre und begleitete die Nutella-Bande bei ihrem wichtigsten Konflikt mit der sogenannten "GMBH" ebenfalls eine kriminelle Vereinigung aus Zuhältern.
GMBH gegen Nutella-Bande
Der Name "GMBH" setzt sich aus den Vornamen der vier Gründungsmitglieder zusammen. Die Gang war bereits auf dem Kiez etabliert und wurde von der Nutella-Bande herausgefordert, wodurch es immer wieder zu Revierkämpfen kam. Wer den Hamburger Kiez nicht so genau kennt: Zwischen den verschiedenen Bordellen der beiden Banden liegen teilweise nur wenige hundert Meter. In den späten 80er-Jahren, auch davon erzählt "Luden", machte die AIDS-Welle dem Geschäft zu schaffen, außerdem eskalierte die Gewalt immer weiter und die Polizei engagierte sich stark mit Sonderermittlungseinheiten gegen die organisierte Kriminalität. Die Marek-Bande - auch "Hamburger Jungs" genannt - übernahmen danach das Geschäft, gegen einige Mitglieder wurde 2005 Anklage erhoben. Heute gibt es keine einzelnen großen Kartelle mehr, die Macht im Rotlichtviertel ist unter vielen Gruppen aufgeteilt.
"Luden – Könige der Reeperbahn" startet am 3. März bei Amazon Prime Video.